Ermittlungen gegen Präsident der OSCAR-Akademie wegen Missbrauch
Gegen den Präsidenten der Oscar-Akademie, John Bailey, ist US-Medien zufolge eine Untersuchung wegen des Vorwurfs sexueller Übergriffe in mehreren Fällen eingeleitet worden. Nachdem bei der Academy of Motion Picture Arts and Sciences drei Beschwerden wegen sexueller Übergriffe eingegangen seien, habe sie am Mittwoch sofort eine Untersuchung gegen Bailey eingeleitet, berichteten das Branchenblatt "Variety" und der Sender CBS News am Freitag (Ortszeit).
Auf Nachfrage erklärte die Academy, sie behandele jede Beschwerde vertraulich, "um alle Beteiligten zu schützen". Beschwerden würden gemäß der Verhaltensstandards der Academy geprüft, danach werde dem Verwaltungsrat darüber Bericht erstattet. "Wir werden solche Angelegenheiten nicht weiter kommentieren, bis die vollständige Prüfung abgeschlossen ist", hieß es in der Erklärung weiter.
Der Kameramann Bailey, der an Filmen wie "Und täglich grüßt das Murmeltier" und "Besser gehts nicht" beteiligt war, war im August für vier Jahre zum Vorsitzenden der Academy gewählt worden. Bei einem Essen für die diesjährigen Oscar-Nominierten im Februar hatte der 75-Jährige zugesichert, sich für ein "größeres Bewusstsein und größere Verantwortung" bei der Gleichberechtigung der Geschlechter und ethnischer Gruppen einzusetzen. Damit reagierte er auch auf die "MeToo"-Debatte über sexuellen Missbrauch.
Diese war durch die zahlreichen Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Hollywood-Mogul Harvey Weinstein ins Rollen gekommen. Inzwischen werfen mehr als hundert Frauen, darunter zahlreiche Stars, dem 65-Jährigen vor, sie sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt zu haben. Weinstein beteuert bis heute, keine sexuelle Gewalt gegen Frauen angewandt zu haben. Auch gegen eine Reihe von anderen Stars, darunter der Schauspieler Kevin Spacey, wurden Missbrauchsvorwürfe erhoben.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)