Mikroplastik in praktisch allen west- und süddeutschen Flüssen nachgewiesen
Mikroplastik ist praktisch in allen west- und süddeutschen Flüssen zu finden. Das ist das Resultat einer großangelegten Untersuchung der Umweltämter von fünf Bundesländern, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. In allen 52 Proben aus 25 Flüssen waren demnach kleine Kunststofffragmente nachweisbar.
Hauptsächlich handelte es sich demnach um unregelmäßig geformte Partikel mit Durchmessern zwischen 0,3 und 0,002 Millimetern, die von größeren Plastikobjekten stammen könnten. Zu fast 90 Prozent bestanden sie aus den Kunststoffsorten Polyethylen und Polypropylen. Aus diesen bestehen die meisten Verpackungen und andere verbreiteten Gebrauchsgegenstände aus Plastik.
"Es kann von einer zivilisatorischen Grundlast von Kunststoffpartikeln in den Gewässern ausgegangen werden", erklärten die Umweltämter von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Ihre Ergebnisse deckten sich mit denen anderer vergleichbarer Untersuchungen von Flüssen in Europa und Nordamerika.
"Im Sinne des Vorsorgeprinzips" sollten daher "frühzeitig Maßnahmen zur Reduktion weiterer Einträge eingeleitet werden", betonten die Ämter. Wissenschaftliche Erkenntnisse der ökologischen Folgen fehlten bislang aber noch weitgehend. Es seien weitere großangelegte Forschungsvorhaben notwendig.
Die Untersuchung war nach Angaben der Beteiligten die erste ihrer Art. Ziel war, einen umfassenden Datensatz zur Mikroplastikbelastung über ein größeres Gebiet zu erhalten. Analysiert wurden daher zahlreiche Flüsse im Einzugsbereich von Rhein und Donau. Die Proben wurden an der Universität Bayreuth mit einem Infrarotspektrometer untersucht.
(U. Schmidt--BTZ)