Karl Lagerfeld verärgert Umweltschützer mit Wald-Modenschau
Mit einer Modenschau im Herbstwald hat Karl Lagerfeld den Zorn von Umweltschützern erregt. Für die Präsentation seiner Herbst-Winter-Kollektion für Chanel im Pariser Grand Palais am Dienstagabend ließ der deutsche Modezar neun bemooste Eichen aufstellen. Weitere Bäume dienten den Zuschauern der Fashion Week als Bänke. Darauf nahmen unter anderem Hollywoodstar Keira Knightley und die britische Popsängerin Lily Allen Platz.
Der Umwelt-Dachverband France Nature Environnement reagierte empört: "Natur bedeutet nicht, Bäume im Wald zu fällen, sie für ein paar Stunden für eine Show aufzustellen und sie dann auf eine Müllhalde zu werfen." Chanel sei gründlich damit gescheitert, sich ein "grüneres Image" zu geben.
Die Modemarke reagierte prompt: Keine der für die Modenschau verwendeten Eichen und Pappeln sei hundert Jahre alt gewesen, wie es die Umweltschützer behauptet hätten. Zudem habe sich Chanel beim Kauf der Bäume verpflichtet, "100 neue Eichen im Herzen des gleichen Waldes" in Westfrankreich zu pflanzen.
Bei Modekritikern stieß Lagerfelds Idee auf ein positives Echo. Die britische Zeitschrift "Harpers Bazaar" schrieb, der mit Herbstlaub bedeckte Laufsteg sei vermutlich der bisher beste des 84-Jährigen gewesen. Das Magazin lobte den "naturgetreuen Wald", der "sich scheinbar unendlich ausdehnt".
Darin präsentierten die Models lange Woll- oder Tweedmäntel, Pelzjacken und Stiefel in Naturfarben wie Ocker, Beige, Braun und Schwarz. Lagerfeld selbst zeigte sich mit weißem Bart.
(O. Petrow--BTZ)