Trump macht bei Journalisten-Dinner Witze auf eigene Kosten
US-Präsident Donald Trump hat am Samstagabend an einem Journalisten-Dinner in Washington teilgenommen und eine launige Rede gehalten. Bei der Gala der Journalisten-Organisation Gridiron Club machte Trump vor den geladenen Medienvertretern und Politikern auch Witze auf eigene Kosten: Er schließe Gespräche mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un nicht aus, sagte Trump. Kim müsse sich allerdings darauf einstellen, mit einem "Verrückten" zu verhandeln.
Nach dem Rücktritt seiner Kommunikationsdirektorin und langjährigen Vertrauten Hope Hicks berichtete Trump zudem von "einer weiteren ruhigen Woche im Weißen Haus". Seine Regierungsmannschaft funktioniere "endlich" wie eine "fein eingestellte Maschine". "Ich liebe Fluktuation. Ich liebe Chaos. Es ist einfach gut", scherzte Trump.
Trump grübelte auch scherzhaft darüber nach, ob seine Ehefrau Melania die nächste auf der langen Liste der Abgänge aus dem Weißen Haus sein könnte. "Sie hat wirklich eine tolle Zeit", sagte Trump.
Auch über seinen Schwiegersohn und Berater Jared Kushner machte Trump sich lustig. Kushner, der immer noch keine dauerhafte Sicherheitsfreigabe fürs Weiße Haus hat und deshalb keine streng geheimen Dokumente mehr einsehen darf, habe sich bei der Gala verspätet, weil er "nicht durch die Sicherheitskontrolle gekommen ist", sagte Trump.
Er habe eigentlich auch seinen Justizminister Jeff Sessions zu dem Dinner mitnehmen wollen, witzelte Trump. Sessions habe das aber "wegen Befangenheit abgelehnt", sagte Trump mit Blick auf die Ermittlungen zur Russland-Affäre, aus denen sich Sessions wegen möglicher Befangenheit heraushält.
Trump erwähnte auch seine umstrittene Ankündigung, hohe Strafzölle auf Stahl und Aluminium zu verhängen. Er wolle damit "sterbenden Industriezweigen" helfen, sagte Trump. Für die "Printmedien" sei es vielleicht schon zu spät.
Das Verhältnis zwischen Trump und der Presse ist äußerst angespannt. Er hat sich seit seinem Amtsantritt immer wieder vehement darüber beschwert, dass die Medien angeblich falsch und unehrlich über ihn berichteten. Er attackierte einzelne Medienhäuser und Journalisten auch direkt, was große Sorgen um die Pressefreiheit auslöste.
Im vergangenen Jahr hatte Trump seine Teilnahme am Gridiron-Dinner und am Dinner der Korrespondenten im Weißen Haus abgesagt. Damit brach er mit einer jahrzehntelangen Tradition. Ob Trump in diesem Jahr nach dem Dinner des Gridiron-Clubs nun auch am prestigeträchtigeren Korrespondenten-Dinner teilnimmt, ist noch unklar. Seine Sprecherin Sarah Sanders sagte im Februar, eine Entscheidung sei noch nicht getroffen.
(A. Lefebvre--BTZ)