Willem Dafoe fühlt sich zu jung für Berlinale-Ehrung für sein Lebenswerk
Der US-Schauspieler Willem Dafoe fühlt sich eigentlich zu jung für einen Lebenswerk-Preis. "Ich bin nicht alt, Sie haben ja keine Ahnung. Ich denke ich bin noch etwas zu jung dafür", sagte Dafoe am Dienstag vor der Auszeichnung mit dem Goldenen Ehrenbären der Berliner Filmfestspiele für sein Lebenswerk. Glücklich sei er dennoch: "Es bedeutet mir sehr viel", sagte der 62-Jährige.
"Ich mag es, älter zu werden", sagte Dafoe, der in seiner Karriere in mehr als hundert Filmen mitwirkte. Ihm böten sich mit den Jahren sogar mehr Gelegenheiten als früher. Er sei in seiner Karriere bereit gewesen, in allen möglichen Kulturen und unterschiedlichen Filmen mitzuspielen. "Das sind Samen, die ich gesät habe, und die jetzt zu ernten, macht mir große Freude."
Berlinale-Veteran Dafoe sollte am Abend im Rahmen der 68. Filmfestspiele den Goldenen Ehrenbären entgegen nehmen. Die Laudatio sollte der deutsche Regisseur Wim Wenders halten. Die Berlinale-Veranstalter begründeten den Preis für Dafoe vor allem mit der Vielfältigkeit seiner Rollen in 40 Jahren vor der Kamera.
Auch als berühmter und anerkannter Schauspieler übernahm Dafoe oft Nebenrollen selbst in kleinen Produktionen, wenn diese ihm zusagten. Seine Darbietung im Film "The Florida Project" brachte ihm kürzlich seine dritte Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller ein. Dafoe sagte, er genieße es, Teil einer Geschichte zu sein. "Darin fühle ich mich sehr wohl. Ich bin eine Farbe in einem Gemälde."
Dafoe wurde international für seine Rolle als Sergeant Elias Grodin im Anti-Kriegs-Film "Platoon" bekannt. Er spielte Jesus von Nazareth in "Die letzte Versuchung Christi", war der Bösewicht bei "Spiderman" und spielte in Lars von Triers "Antichrist". Dafoe sagte über diese Vielfältigkeit, er habe einen regelrechten Drang, sich selbst zu vergessen und sich einer Rolle hinzugeben.
(O. Karlsson--BTZ)