Maya-Relikte und Fossilien in weltgrößter Unterwasserhöhle in Mexiko entdeckt
Bei der Erkundung des größten Unterwasser-Höhlensystems der Welt haben Archäologen in Mexiko Fossilien und Maya-Relikte entdeckt. Die Forscher fanden Überreste von Bären und riesigen Faultieren sowie einen kunstvollen Schrein zu Ehren des Maya-Gottes für Krieg und Handel, wie sie am Montag (Ortszeit) mitteilten. Wissenschaftler hatten im Januar herausgefunden, dass die beiden großen Unterwasser-Höhlensysteme auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán, Sac Actun und Dos Ojos, miteinander verbunden sind.
Mit einer Gesamtlänge von 347 Kilometern bilden sie nach Angaben des mexikanischen Instituts für Anthropologie und Geschichte (Inah) das größte derartige Höhlensystem der Welt. Mit Hilfe von Unterwassergeräten erkundeten die Forscher in den vergangenen Wochen die Relikte aus vergangenen Epochen. Finanziert wurde das Projekt vom Inah.
Nach Einschätzung der Wissenschaftler stand das Wasser in den Höhlen im Laufe der Zeit unterschiedlich hoch. In Dürrezeiten könnten sie als Trinkwasserquelle genutzt worden sein - allerdings fanden einige Menschen und Tiere nie wieder heraus.
Nach Angaben der Archäologen erlauben die Funde Rückschlüsse bis ins Zeitalter des Pleistozäns, das 2,6 Millionen bis 11.700 Jahre zurückliegt. Unter den tierischen Überresten fanden sich auch Gomphoterien. Die inzwischen ausgestorbenen Rüsseltiere waren Vorfahren des Elefanten. Zu den von Menschen zurückgelassenen Gegenständen zählen neben verbrannten menschlichen Knochen Keramik und Wandmalereien.
Die Unterwasserwelt berge eine beeindruckende Menge an archäologischen Funden und es sei "beeindruckend", wie gut diese erhalten seien, sagte der Unterwasser-Archäologe Guillermo de Anda. Die Forscher zeigten sich auch von der architektonischen Vielfalt in der Höhle Sac Actun beeindruckt. Als Zugang zu dem Maya-Schrein sei mitten im Dschungel eine Treppe angelegt worden.
Rund um hunderte weitere Höhleneingänge seien Hinweise auf rituelle Feiern gefunden worden. Die Maya betrachteten Höhlen "und insbesondere solche, die zu Wasser führten, als hochheilige Orte", erläuterte das Inah. Das Institut kündigte weitere Untersuchungen der Unterwasserhöhlen an.
(T. Jones--BTZ)