Dresdner Sinfoniker spielen von Hochhausdächern in Plattenbaugebiet
Alphörner auf 17-geschossigen Hochhäusern: Die Dresdner Sinfoniker haben am Samstag in der sächsischen Landeshauptstadt ein außergewöhnliches Konzert in Pandemiezeiten gegeben. Mit 16 Alphörnern, neun Trompeten und vier Tubas spielten sie im Plattenbaugebiet Prohlis in fast 50 Metern Höhe auf den Dächern von Hochhäusern. Auf dem Parkdeck eines Einkaufszentrums wurden zudem vier chinesische Dagu-Trommeln postiert.
Mit diesem beispiellosen Konzert wollten die Sinfoniker nach eigenen Angaben "auf ihre Weise den Herausforderungen der Corona-Pandemie" begegnen. Allein die räumliche Dimension zwischen den Wohnhäusern habe es Musikern wie Publikum erlaubt, Musik unter Einhaltung der Mindestabstände wieder live zu erleben.
Aufgeführt wurde unter anderem ein vom Komponisten Markus Lehmann-Horn eigens dafür geschriebenes neues Werk. Bereits am Samstagvormittag spielten die mehr als 30 Musiker in kleineren Gruppen in den Innenhöfen des Plattenbaugebiets, um für ihr Hochhauskonzert zu werben.
Die Dresdner Sinfoniker gehören nach eigenen Angaben zu den führenden Sinfonieorchestern für zeitgenössische Musik. Das Ensemble arbeitet ausschließlich für Projekte zusammen. Darunter sind beispielsweise Mitglieder der Dresdner Philharmonie und der Sächsischen Staatskapelle.
(M. Taylor--BTZ)