Kopenhagen: Prinz Henrik von Dänemark (†83) gestorben
Prinz Henrik von Dänemark, Ehemann der dänischen Königin Margrethe II., ist nach schwerer Krankheit gestorben. Er starb am Dienstagabend in Schloss Fredensborg im Beisein seiner Frau und seiner beiden Söhne Kronprinz Frederik und Joachim, wie das Königshaus am Mittwoch mitteilte. Der aus Frankreich aus der Nähe von Bordeaux stammende Aristokrat wurde 83 Jahre alt.
Prinz Henrik war Ende Januar ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach Angaben der Ärzte litt er an einem Lungeninfekt sowie an einem gutartigen Tumor im linken Lungenflügel. Am vergangenen Freitag hatte sich sein Zustand so stark verschlechtert, dass Kronprinz Frederik seinen Aufenthalt bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea abbrach und nach Dänemark zurückkehrte, um bei seinem Vater zu sein.
Erst am Dienstag hatte der Palast mitgeteilt, Prinz Henrik sei auf eigenen Wunsch nach Schloss Fredensborg verlegt worden, um dort "seine letzten Tage zu verbringen". Die königliche Residenz liegt rund 40 Kilometer nördlich von Kopenhagen.
Geboren am 11. Juni 1934 als Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat in Talence in der Nähe von Bordeaux in Frankreich, heiratete der Graf im Juni 1967 die dänische Thronerbin Margrethe. Er änderte seinen Vornamen in Henrik, wechselte vom katholischen zum evangelischen Glauben und verzichtete zugunsten der dänischen auf die französische Staatsangehörigkeit.
Seitdem Margrethe im Januar 1972 gekrönt wurde, haderte Prinz Henrik damit, dass er nie zum König ernannt wurde. Er akzeptiere das Spiel, doch es sei für einen Mann sehr schwer, nicht auf dieselbe Stufe gestellt zu werden wie seine Frau, räumte er 1997 in seinen Memoiren ein.
Erst im September hatte das Königshaus bekanntgegeben, dass Henrik unter Demenz litt. Die genaue Diagnose wurde nicht genannt, damals hieß es lediglich, seine Krankheit gehe mit einem "Verfall der kognitiven Fähigkeiten" einher. Seit 2016 lebte er weitgehend zurückgezogen von der Öffentlichkeit. Im vergangenen Jahr hatte der Prinz mitgeteilt, dass er nicht neben seiner Frau in der königlichen Gruft begraben werden wolle, weil er nie mit ihr gleichgestellt gewesen sei. Wo er nun seine letzte Ruhestätte finden soll, teilte das Königshaus noch nicht mit.
(F. Schulze--BTZ)