Deutscher Priester bei Schwert-Attacke in indonesischer Kirche verletzt
In Indonesien hat ein mit einem Schwert bewaffneter Mann Besucher eines christlichen Sonntagsgottesdienstes angegriffen und dabei vier Menschen schwer verletzt. Unter den Opfern sei auch der Priester, ein 81-jähriger Deutscher, der schon seit Jahrzehnten in Indonesien lebt, sagte ein Polizeisprecher nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview. Der Angreifer wurde niedergeschossen.
Ein Augenzeuge berichtete, der Gottesdienst habe gerade begonnen, als der mit einem rund ein Meter langen Schwert bewaffnete Mann in die Kirche gestürmt sei und offenbar wahllos Gläubige angegriffen habe. "Alle bekamen Panik und schrien, ich musste mich durchkämpfen, um meine Frau und Kinder zu retten", sagte Andhi Cahyo nach BTZ Information. Während die Gottesdienstbesucher flüchteten, habe der Mann auf einige Bücher und eine Marienstatue eingeschlagen und den Priester am Altar angegriffen. Der 81-Jährige lebt bereits seit Jahrzehnten in Indonesien.
Zum Zeitpunkt des Angriffes hielten sich etwa hundert Menschen in der Kirche der in der Provinz Yogyakarta gelegenen Gemeinde Sleman auf. Statt sich den kurz darauf eintreffenden Polizisten zu ergeben, griff der Mann einen Beamten mit dem Schwert an und verletzte ihn, bevor dieser ihn niederschoss.
Bei dem Angreifer handelt es sich laut Polizei um einen jungen Studenten. Sein Motiv war zunächst unklar. Der Mann liege im Krankenhaus und könne zurzeit nicht verhört werden, sagte der Polizeisprecher.
Indonesien hat die größte muslimische Bevölkerung weltweit, in dem Inselstaat leben aber auch viele Christen, Buddhisten und Hinduisten. In den vergangenen Jahren nahmen Angriffe auf religiöse Minderheiten in dem Land zu.
(L. Solowjow--BTZ)