London: Teil von riesigem Fettklumpen im Museum zu besichtigen
London-Besucher können ab Freitag einen Teil des 130 Tonnen schweren Fettklumpens besichtigen, der im vergangenen Jahr im Kanalsystem der britischen Hauptstadt gefunden worden war. Das Museum of London nimmt die steinharte Masse, bestehend aus Lebensmittelfett und Feuchttüchern, als Exponat in ihre Ausstellung auf. "Der Fettklumpen erzählt eine Geschichte davon, wie das moderne London sich verändert", erklärte die Sammlungsverwalterin Sharon Robinson-Calver.
Der Klumpen war im September im Stadtteil Whitechapel im Osten Londons gefunden worden, wo er ein Abwasserrohr aus dem 19. Jahrhundert verstopfte. "Unsere Kanalisation wird von einer neuzeitlichen Krise bedroht", sagte Robinson-Calver.
Die wachsende Bevölkerung und eine fettreichere Ernährung haben Kanalverstopfungen zu einem wiederkehrenden Problem der vergangenen Jahre gemacht. Der Fund des 250 Meter langen Fettklumpens hatte aber auch erfahrene Kanalarbeiter schockiert. "Es ist so, als ob man versucht Beton zu spalten", sagte damals der Abfallbeauftragte des Wasserversorgers Thames Water, Matt Rimmer.
Die Ausstellung des Klumpens stellte die Museumsmitarbeiter vor nie dagewesene Herausforderungen. Es handele sich um "extrem gefährliches Material, das vor Bakterien wimmelt", sagte Robinson-Calver. Der Fettklumpen könne Injektionsnadeln, Kondome oder Hygieneartikel enthalten, die "gewiss geeignet sind, Krankheiten zu verbreiten".
(L. Pchartschoy--BTZ)