Studie: Fortschritte im weltweiten Kampf gegen Krebserkrankungen
Die Überlebenschancen bei einer Krebserkrankung haben sich weltweit verbessert. Allerdings gibt es zwischen einzelnen Ländern große Unterschiede, wie eine am Mittwoch in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichte Studie ergab. So haben sich die Aussichten für Krebspatienten vor allem in Nordamerika, Europa und Ostasien verbessert. Einige Krebsarten bleiben allerdings überall auf der Welt schwer zu behandeln.
Die größten Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern zeigen sich der Studie zufolge bei den Überlebensraten von Krebserkrankungen im Kindesalter. So stieg die durchschnittliche Fünfjahres-Überlebenschance bei Kindern mit Hirntumoren in den USA, Dänemark, Schweden und der Slowakei auf 80 Prozent oder höher. In Mexiko und Brasilien hingegen überlebten zwischen 2010 und 2014 nur 40 Prozent der Kinder mit dieser Diagnose.
Die Zahlen spiegelten wahrscheinlich die Unterschiede im Zugang zu qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung wider, teilten die Autoren der Studie in einer Stellungnahme mit. Für die Studie mit dem Namen Concord-3 werteten mehr als hundert Experten Daten zu 18 verschiedenen Krebsarten aus 71 Ländern aus.
Während es bei der Behandlung von Brustkrebs weltweit Erfolge zu feiern gibt, kommen andere Krebsdiagnosen nach wie vor Todesurteilen gleich. Die größte Verbesserung bei der Überlebensrate bei Leberkrebs wurde in Südkorea festgestellt: Dort stieg die Rate von elf Prozent im Jahr 1995 auf 27 Prozent 2014.
Die Überlebenschance bei Lungenkrebs verbesserte sich ebenfalls am deutlichsten in Südkorea - nämlich von zehn auf 25 Prozent. In Japan stieg die Rate von 23 Prozent 1995 auf 33 Prozent 2014. Bauchspeicheldrüsenkrebs blieb mit Fünfjahres-Überlebenschancen unter 15 Prozent weltweit eine der tödlichsten Krebserkrankungen.
Die internationale Gemeinschaft müsste sich intensiver bemühen "die Gefahrenmerkmale dieses so rasant tödlichen Krebses" zu verstehen, erklärte der Ko-Autor der Studie, Michel Coleman, Forscher an der Londoner Hygiene- und Tropenmedizinhochschule LSHTM.
Die Studie untersuchte Daten zu insgesamt 37,5 Millionen Krebsfällen. Das entspricht etwa drei Vierteln aller weltweit diagnostizierten Fälle zwischen 2000 und 2014.
(S. Sokolow--BTZ)