Fußballer Bartra schildert in Prozess um Bombenanschlag Todesangst
Der beim Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund als einziger Spieler verletzte Marc Bartra hat am Montag vor Gericht seine Todesängste geschildert. Er habe den Anschlag bis heute nicht verarbeitet, ließ Bartra vor dem Landgericht Dortmund über seinen Anwalt erklären. Die Tat habe sein Leben verändert.
Bartra sagte als erster Spieler in dem Verfahren gegen den mutmaßlichen Attentäter Sergej W. aus. Die ebenfalls für Montag geplante Aussage des Mittelstürmers Pierre-Emerick Aubameyang fiel dagegen aus. Aubameyang erschien nicht, sondern ließ sich mit einer Erklärung aus medizinischen Gründen entschuldigen.
Nach Angaben eines Gerichtssprechers sorgte die Erklärung für Kritik bei den Prozessbeteiligten. Das Gericht könnte mit einem Ordnungsgeld gegen Aubameyang vorgehen - dessen Höhe ist aber bei maximal tausend Euro gedeckelt und damit angesichts seines Millionengehalts verschwindend gering.
Dass der zum Zeitpunkt des Anschlags ebenfalls im Mannschaftsbus sitzende Aubameyang nun noch als Zeuge in dem Verfahren aussagt, ist damit eher unwahrscheinlich geworden. Berichten zufolge steht sein Wechsel zum FC Arsenal nach London bevor.
Der Angeklagte W. soll am 11. April in einer Hecke unweit des Mannschaftshotels des Bundesligaklubs drei mit Metallstiften gefüllte Sprengsätze deponiert. Als sich das Team im Bus auf den Weg zu einer Champions-League-Partie gegen den AS Monaco machen wollte, soll er die Sprengsätze aus der Ferne gezündet haben. Bartra und ein auf einem Motorrad vorausfahrender Polizist wurden verletzt.
Der unter anderem wegen 28-fachen Mordversuchs angeklagte mutmaßliche Attentäter hatte die Zündung selbst gebauter Sprengsätze gestanden. Jede Tötungsabsicht bestritt er aber vehement.
(C. Fournier--BTZ)