Zwei Welten auf einem Spielfeld beim koreanischen Eishockey
Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang sollen die Eishockey-Spielerinnen aus Nord- und Südkorea gemeinsam um eine Medaille kämpfen - doch bis dahin sind noch einige Verständigungsprobleme zu überwinden. Weil es seit den 50er Jahren so gut wie keinen Kontakt zwischen den Bewohnern der beiden koreanischen Staaten gibt, hat sich auch die Eishockey-Sprache auseinanderentwickelt, wie die südkoreanische Presse am Montag berichtete.
Während sich im westlich orientierten Südkorea englische Eishockey-Begriffe etabliert haben, hat der Norden ganz eigene Wörter entwickelt. Beim gemeinsamen Training stelle dies die Sportlerinnen vor Probleme, hieß es.
Daher hätten die südkoreanischen Sportfunktionäre eine Vokabelliste an die Spielerinnen verteilt, bevor diese am Sonntag erstmals gemeinsam trainierten. Darauf stehe auch die englische Aussprache der nordkoreanischen Begriffe - offenbar mit Blick auf die kanadische Trainerin des südkoreanischen Teams, Sarah Murray.
Die nordkoreanischen Eishockey-Spielerinnen waren am Donnerstag in Südkorea begrüßt worden. Der Sender News1 berichtete unter Berufung auf einen Vertreter des koreanischen Eishockey-Verbands, beim ersten gemeinsamen Training habe eine "ernste, aber freundschaftliche Atmosphäre" geherrscht.
Nordkorea schickt zu den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang 22 Athleten, die in drei Sportarten und fünf Disziplinen antreten. Die Teilnahme Nordkoreas an dem vom 9. bis zum 25. Februar stattfindenden Sportereignis in Südkorea gilt als wichtiges Zeichen der Entspannung im Verhältnis zwischen den beiden verfeindeten Staaten. Lediglich beim Frauen-Eishockey gibt es ein gemeinsames koreanisches Team.
(N. Lebedew--BTZ)