Mindestens 14 Tote bei Schießerei in brasilianischem Nachtclub
In einem Nachtclub im Nordosten Brasiliens sind in der Nacht zum Samstag mindestens 14 Menschen während einer Tanzveranstaltung erschossen worden. Nach Angaben der Behörden fuhren mehrere schwerbewaffnete Männer in drei Fahrzeugen gegen 01.30 Uhr vor dem Club im Zentrum der Stadt Fortaleza vor, stürmten in die Clubräume und eröffneten das Feuer. Auslöser der Gewalt waren einem Bericht der Zeitung "Diario do Nordeste" zufolge Streitigkeiten zwischen rivalisierenden Drogenbanden.
Unter den Toten waren nach Angaben der Behörden auch Frauen und Jugendliche. Sechs weitere Opfer, unter ihnen ein zwölfjähriger Junge, erlitten schwerste, zehn weitere leichtere Verletzungen. Auch Stunden nach den tödlichen Schüssen waren die Straßen rund um den Club menschenleer, die meisten Anwohner zogen es vor, zu Hause zu bleiben.
Fortaleza ist die Hauptstadt des Bundesstaats Ceara. Ein Polizist sagte der Nachrichtenwebsite G1, ein derart brutales "Massaker" habe er in dem Bundesstaat noch nicht erlebt. Auch der für die Sicherheit in Ceara zuständige Regierungsvertreter sprach von einem "Einzelfall". Allerdings waren bereits am 7. Januar bei einer Schießerei zwischen rivalisierenden Drogenbanden in einem Vorort von Fortaleza vier Menschen getötet worden.
Der trotz seiner Armut bei Touristen beliebte Bundesstaat hatte im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von 5114 Morden verzeichnet. Dies entspricht einem Anstieg von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch landesweit erreichte die Gewalt zuletzt eine neue Dimension. Die brasilianischen Behörden registrierten 2016 gut 61.600 Morde. Damit fielen im Schnitt sieben Menschen pro Stunde einem Gewaltverbrechen zum Opfer.
(A. Lefebvre--BTZ)