Mindestens acht Tote bei Schießereien in Hanau
Bei Schießereien im hessischen Hanau sind am Mittwochabend mindestens acht Menschen getötet worden. Es gebe zudem weitere Verletzte, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei fahndete mit einem Großaufgebot nach den Tätern. Zu den Hintergründen der Taten lägen "noch keine gesicherten Erkenntnisse" vor, erklärte das zuständige Polizeipräsidium Südosthessen in Hanau.
Der Hessische Rundfunk (HR) berichtete, die Schüsse seien in zwei Shisha-Bars gefallen. Zunächst sei eine Bar in der Innenstadt angegriffen worden, dort seien drei Menschen getötet worden. Danach seien der oder die Täter in den Stadtteil Kesselstadt weitergefahren. Dort seien dann in einer anderen Shisha-Bar fünf Menschen erschossen worden.
Die Polizei bestätigte lediglich zwei Tatorte. Schüsse fielen demnach am Heumarkt im Zentrum der Kleinstadt bei Frankfurt am Main sowie in Kesselstadt. Die Taten ereigneten sich gegen 22.00 Uhr. Kenntnisse über weitere Tatorte gebe es nicht, sagte ein Polizeisprecher. Er konnte zunächst auch keine Angaben dazu machen, wie viele Menschen bei den Schießereien noch verletzt wurden. Zur Identität der Opfer äußerten sich die Ermittler ebenfalls nicht.
Die Polizei fahndete mit einem Großaufgebot nach dem Täter oder den Tätern. Dabei komme es natürlich auch zu vielen Kontrollen, sagte der Polizeisprecher mit Blick auf Spekulationen über Festnahmen. Er könne eine Festnahme im Zusammenhang mit den Taten aber nicht bestätigen. Die Polizei setzte dem Sprecher zufolge bei der Fahndung auch Hubschrauber ein.
Die Ermittler baten die Bevölkerung um Hinweise, warnten aber vor Spekulationen. Im Kurzbotschaftendienst Twitter rief die Polizei dazu auf, keine Videos oder Nachrichten aus unbekannten Quellen zu verbreiten. "Spekulationen helfen uns nicht weiter", erklärte das Polizeipräsidium.
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) zeigte sich erschüttert. Es sei ein Abend, "wie man ihn sich schlimmer nicht vorstellen kann", sagte Kaminsky der "Bild"-Zeitung. Er sei "tief betroffen". Die Hanauer CDU-Bundestagsabgeordnete Katja Leikert schrieb auf Twitter: "Es ist ein echtes Horrorszenario für uns alle."
(F. Burkhard--BTZ)