Ein Toter nach Vulkanausbruch in Japan
Beim Ausbruch eines Vulkans in der Nähe eines beliebten Skigebiets in Japan sind ein Soldat getötet und mehrere weitere Menschen verletzt worden. Der Ausbruch löste am Dienstag eine Schneelawine aus, dutzende Skifahrer saßen über Stunden an einer Gondelstation fest. Im weiter südlich gelegenen Tokio sorgte unterdessen heftiger Schneefall für Chaos.
Fernsehbilder zeigten, wie der nordwestlich von Tokio gelegene Vulkan Kusatsu Shirane dichten schwarzen Rauch und Geröll ausspieh, das kurz darauf den schneebedeckte Hang herunter auf eine Skipiste zurollte. Nach Angaben von Verteidigungsminister Itsunori Onodera wurden acht Soldaten, die in dem Gebiet an einer Übung teilnahmen, von dem Vulkangestein getroffen. Einer von ihnen erlag kurz darauf seinen Verletzungen.
Verletzt wurden auch vier Insassen einer Seilbahn in dem Skigebiet, als die Scheiben ihrer Gondel zerbarsten. Wegen eines Stromausfalls saßen zudem 80 Menschen stundenlang an einer Gondelstation auf der Bergspitze fest, unter ihnen 15 Touristen aus Taiwan und vier Briten. Militärhubschrauber brachten sie nach und nach in Sicherheit.
Die Behörden warnten, der Vulkan könne noch mehr Asche und Geröll ausspeien. Seinem Ausbruch war stundenlanger heftiger Schneefall vorausgegangen, damit stieg auch die Gefahr weiterer Lawinen.
Im rund 200 Kilometer weiter südlich gelegenen Tokio sorgte unterdessen der heftigste Schneefall seit vier Jahren für Chaos. Mindestens 180 Menschen wurden nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders NHK seit Montag verletzt, die Polizei zählte zudem rund 700 Verkehrsunfälle. Unzählige Pendler saßen über Nacht in einem zehn Kilometer langen Stau in einem Tunnel fest.
Erneut wurden am Dienstag dutzende Flüge gestrichen. Mitarbeiter des internationalen Flughafens Tokio-Narita hatten bereits zuvor 9000 über Nacht gestrandete Fluggäste mit Wasser, Essen und Schlafsäcken versorgt.
Nach Angaben des Wetterdienstes fielen am Montagabend in einigen Teilen der japanischen Hauptstadt 23 Zentimeter Neuschnee, etwa soviel wie zuletzt im Februar 2014. Während es in Japans Norden häufiger zu schweren Schneefällen kommt, ist in Tokio solches Wetter eher selten.
Zwar schien am Dienstagmorgen wieder die Sonne, doch warnten die Behörden vor anhaltend niedrigen Temperaturen. Der Schnee könne gefrieren und zu weiteren Unfällen führen.
(A. Madsen--BTZ)