Statt Freigabe zur Adoption Baby getötet: Mordurteil in Bielefeld
Sie diskutierten über eine Freigabe ihres Babys zur Adoption oder dessen Ermordung und entschieden sich für die Gewalttat: Das Landgericht Bielefeld hat am Donnerstag ein Elternpaar verurteilt, das sein neugeborenes Kind tötete. Der 23 Jahre alte Vater wurde wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, die 20 Jahre alte Mutter wegen Totschlags zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren, wie ein Gerichtssprecher sagte.
Das Gericht folgte mit dem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung des Vaters hatte maximal zehn Jahre Haft wegen Totschlags gefordert, die der jungen Mutter einen Freispruch. Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann das vor gut einem Jahr geborene Kind nach der Geburt mit vier Messerstichen getötet. Anschließend legte er die Leiche in einer Kühltasche in einem Wald in Bielefeld ab.
Das Gericht stellte bei dem Mann dem Sprecher zufolge niedere Beweggründe als Mordmerkmal fest. Er habe von Anfang an kein Kind gewollt, weil ihm dies im Weg stehen würde. Damit habe er sein Leben über das des Neugeborenen gestellt. Bei der Mutter sah das Gericht dagegen keine Mordmerkmale, sie sei an sich kinderlieb und habe sich bei der Tat ihrem Partner angeschlossen.
Nach den Feststellungen des Gerichts hatte das Paar während der Schwangerschaft die beiden Optionen diskutiert, ob das Kind nach der Geburt entweder zur Adoption freigegeben oder getötet werden soll. Das Paar habe dies auch mit Freunden im Chat diskutiert. Erst nach der Geburt sei dann die Entscheidung gefallen, das Neugeborene zu töten.
K. Petersen--BTZ