Sechs Jahre Haft in neuem Prozess um Tötung von Liebhaber mit dutzenden Stichen
Für die Tötung seines Liebhabers mit mehr als 70 Messerstichen ist ein 34-Jähriger in einem zweiten Prozess vom Landgericht Köln zu sechs Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Das teilte ein Gerichtssprecher am Freitag mit. In einem ersten Verfahren war der Mann im vergangenen Jahr noch zu einer Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt worden. Dagegen ging der Beschuldigte vor dem Bundesgerichtshof (BGH) erfolgreich in Revision.
Das Landgericht musste daher neu entscheiden. Laut BGH hatte die zuständige Kammer im ersten Urteil nicht ausreichend begründet, warum sie einen minderschweren Totschlag ausgeschlossen hatte. Demnach hatte der Liebhaber des Angeklagten diesen während der tödlich verlaufenen Auseinandersetzung zunächst selbst mit einem Messer bedroht und gewürgt, bevor dieser ihn schließlich mit dem Messer attackierte.
Hintergrund war eine heimlich geführte homosexuelle Beziehung zwischen dem Angeklagten und dem Getöteten, die über mehrere Jahre andauerte. Der Beschuldigte war demnach mit einer Frau verheiratet und hatte Kinder, was zwischen beiden Männern immer wieder zu Streit führte. Als der Liebhaber damit drohte, der Frau seines Liebhabers von der Beziehung zu erzählen, kam es im November 2022 im Kölner Königsforst zu dem tödlichen Konflikt.
A. Lefebvre--BTZ