Mehr als 200 Festnahmen bei Protest gegen Flüssiggas am Berliner Hotel "Adlon"
Bei einer Protestaktion am Berliner Luxushotel "Adlon" sind am Dienstag insgesamt 203 Menschen vorübergehend festgenommen worden. Außerdem wurden von der Polizei 152 Strafermittlungsverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet, wie die Beamten am Mittwoch mitteilten. Vier Beamte wurden demnach bei dem Einsatz verletzt.
Laut Polizei hatten verschiedene aktivistische Gruppen zu Kundgebungen aufgerufen. Anlass war ein Flüssiggasgipfel, der in dieser Woche in dem Hotel stattfindet. Verschiedene Gruppen hätten gewaltsam versucht, in das Gebäude einzudringen und die Konferenz zu stören, erklärte die Polizei. Andere hätten sich auf dem Gehweg vor dem Hotel beziehungsweise an einem davor geparkten Transporter festgeklebt. Vier Menschen beschädigten zudem eine Tür und Teile der Fassade mit grüner Farbe.
Zu der Aktion hatte unter anderem die Klimagruppe Letzte Generation aufgerufen. Mit der grünen Farbe sollte demnach symbolisch ein durch den Gipfel betriebenes sogenanntes Greenwashing kritisiert werden, hieß es von den Aktivisten. Sie berichteten, dass einige der Protestierenden Kapselrisse, Hautverletzungen und Gelenkverletzungen davongetragen hätten.
Der Flüssiggasgipfel hatte am Montag begonnen und dauert noch bis Donnerstag. Nach Angaben der Organisatoren nehmen rund 500 Vertreter von Unternehmen aus dem Energiesektor teil. Thema ist laut Webseite eine Balance zwischen Energiesicherheit und Dekarbonisierung.
O. Petrow--BTZ