Mord vor mehr als 30 Jahren: Prozess gegen 62-Jährigen in Duisburg begonnen
Wegen eines mehr als 30 Jahre zurückliegenden Tötungsdelikts in Mülheim in Nordrhein-Westfalen muss sich seit Dienstag ein Angeklagter vor dem Landgericht Duisburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 62-jährigen Angeklagten Mord vor. Er soll im Januar 1991 einen Friseur in dessen Wohnung mit einem Stromkabel gedrosselt und anschließend mit den Händen erwürgt haben.
Der Angeklagte soll nach der Tat am Morgen des 19. Januars sechs Goldmünzen, zwei wertvolle Uhren und ein Luxusfeuerzeug gestohlen haben. Der Wert soll mehrere tausend Mark betragen haben. Das Opfer, ein damals 63 Jahre alter Mann, wurde später tot in der Wohnung gefunden. Vor seiner Ermordung soll der Friseur bis zum frühen Morgen in einer Kneipe getrunken haben.
Der Prozess begann nach Angaben einer Gerichtssprecherin mit der Verlesung der Anklage. Die Verteidigung kündigte demnach an, bei einem Fortsetzungstermin am 20. Dezember eine Erklärung des Angeklagten verlesen zu wollen. Das Gericht setzte Verhandlungstage bis Ende Januar fest.
Der Mordfall war lange ungeklärt und wurde als sogenannter Cold Case geführt. Die Festnahme des Tatverdächtigen gelang nach früheren Angaben der Polizei im April in Mülheim. Aufklären konnte die Tat eine aus drei aktiven Ermittlern und drei aus dem Ruhestand zurückgekehrten Ermittlern bestehende Ermittlungsgruppe.
Den Durchbruch brachte demnach ein damals gesicherter Fingerabdruck, der einen Treffer in Polen ergeben hatte. Dieser konnte 1991 niemandem zugeordnet worden. Sowohl ein neuer Fingerabdruck als auch am Tatort gefundene DNA bestätigten den Angaben zufolge den Verdacht gegen den Mann.
A. Bogdanow--BTZ