EU-Millionenbuße gegen Pierre Cardin und deutschen Partner
Die EU-Kommission hat ein Bußgeld von insgesamt 5,7 Millionen Euro gegen den französischen Modekonzern Pierre Cardin und seinen langjährigen deutschen Lizenznehmer Ahlers verhängt. Auf Ahlers entfällt mit 3,5 Millionen Euro der Großteil der Wettbewerbsstrafe, wie die Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Pierre Cardin muss 2,2 Millionen Euro zahlen. Ahlers aus Nordrhein-Westfalen hatte zwischenzeitlich Insolvenz angemeldet und gehört seit dem vergangenen Jahr zur Textilhandelskette Röther.
Die europäischen Wettbewerbshüter halten es für erwiesen, dass Pierre Cardin und Ahlers andere Lizenznehmer jahrelang daran hinderten, die Markenkleidung an günstigere Läden oder im Internet zu verkaufen. Die beiden Unternehmen trafen demnach zwischen 2008 und 2021 wettbewerbswidrige Vereinbarungen. Ahlers sei so in mehreren Ländern vor jeglicher Konkurrenz geschützt worden, erklärte die Brüsseler Behörde.
Ahlers hatte seinen Stammsitz im nordrhein-westfälischen Herford-Elverdissen und stellte dort Männermode für Pierre Cardin her, aber auch für Marken wie Otto Kern oder Baldessarini. Röther übernahm das Kerngeschäft von Ahlers nach dessen Insolvenz dann im August 2023.
A. Williams--BTZ