Super-Taifun "Kong-rey" trifft in Taiwan auf Land - Schulen bleiben geschlossen
Der Super-Taifun "Kong-rey" ist in Taiwan auf Land getroffen. Der Sturm habe um 13.40 Uhr (06.40 Uhr MEZ) die Ostküste der Insel in Höhe der Stadt Chenggong im Landkreis Taitung erreicht, teilte die Zentrale Wetterbehörde am Donnerstag mit. "Kong-rey" könnte einer der heftigsten Stürme werden, die Taiwan in den vergangenen Jahren erlebt hat.
In Taiwan bleiben am Donnerstag Büros und Schulen geschlossen. Tausende Menschen brachten sich vor dem Taifun in Sicherheit. Schon bevor "Kong-rey" am Donnerstag an Land traf, türmten sich an der bergigen Ostküste Taiwans bis zu zehn Meter hohe Wellen auf. Der Wetterbehörde zufolge wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 184 Kilometern pro Stunde gemessen. Behördenvertreter warnten vor "schwerwiegenden" Auswirkungen des Supertaifuns.
Die Straßen der Millionenstadt Taipeh waren am Donnerstag bei schweren Regenfällen und heftigen Winden weitgehend menschenleer. Mindestens 27 Menschen wurden durch das Unwetter bereits verletzt, wie die Nationale Feuerwehrbehörde mitteilte. Demnach stürzten Bäume um, zudem wurden vier Schlammlawinen gemeldet.
Zwischen Juli und Oktober wüten in Taiwan regelmäßig Tropenstürme. Nach Angaben des Meteorologen Chang Chun-yao ist es allerdings ungewöhnlich, dass sich noch so spät im Jahr ein solch starker Taifun wie "Kong-rey" ereignet. Dies sei zuletzt im Oktober 2004 mit dem Sturm "Nock-ten" der Fall gewesen.
Wissenschaftlern zufolge nehmen die Stürme infolge des Klimawandels an Häufigkeit und Intensität zu. Im Juli war mit "Gaemi" der stärkste Taifun seit acht Jahren auf Taiwan getroffen. Zehn Menschen starben, hunderte weitere wurden verletzt. Beim Sturm "Krathon" Anfang Oktober gab es in Taiwan ebenfalls mehrere Todesopfer und hunderte Verletzte.
U. Schmidt--BTZ