Klagen von 120 Opfern gegen Rapper Sean "Diddy" Combs wegen Sexverbrechen angekündigt
Mehr als 100 mutmaßliche Opfer wollen gegen den US-Rapper Sean "Diddy" Combs wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung Klage einreichen. Insgesamt wollten 120 Opfer, darunter 25 Minderjährige, zivilrechtlich gegen Combs vorgehen, sagte Anwalt Tony Buzbee am Dienstag. "Das größte Geheimnis der Unterhaltungsindustrie, das eigentlich kein Geheimnis war, wurde endlich offengelegt", sagte Buzbee. "Die Mauer des Schweigens ist gebrochen, und die Opfer treten hervor."
Das angekündigte Verfahren ist das jüngste in einer Reihe von Klagen gegen den 54-jährigen Musiker wegen sexueller Übergriffe. Combs' Ex-Freundin, die Sängerin Casandra "Cassie" Ventura, hatte den Musiker im vergangenen Jahr verklagt und ihm jahrelange Misshandlungen sowie Vergewaltigung vorgeworfen. Kurz darauf einigten sich beide auf einen Vergleich. Seither haben mehrere weitere Frauen Combs wegen sexueller Gewalt verklagt. Im März durchsuchten bewaffnete Polizisten seine Villen in Miami und Los Angeles.
Mitte September war der Musiker in New York festgenommen und in Untersuchungshaft genommen worden. Die Bundesstaatsanwaltschaft in Manhattan wirft ihm vor, sein musikalisches "Imperium" in den Dienst eines gewalttätigen Systems von Sexhandel gestellt zu haben. Er streitet alle Vorwürfe ab.
Der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannte Combs war in den 90er Jahren zu einem der erfolgreichsten Hip-Hop-Musiker der Welt aufgestiegen. Der dreifache Gewinner des US-Musikpreises Grammy ist auch als Musikproduzent und Geschäftsmann erfolgreich.
D. O'Sullivan--BTZ