Pakistan: Tote bei Protesten wegen Vergewaltigung von Kind
Bei gewalttätigen Protesten in Pakistan gegen die Vergewaltigung und Ermordung eines achtjährigen Mädchens hat es aktuell zwei Tote gegeben. Wie die Polizei der Stadt Kasur nahe der Grenze zu Indien mitteilte, gingen hunderte aufgebrachte Menschen auf der Straße, einige von ihnen versuchten, ein Polizeirevier zu stürmen. Drei Menschen wurden verletzt. Die Polizei forderte Verstärkung durch paramilitärische Einheiten an.
Das Mädchen namens Zainab war den Angaben zufolge am Donnerstag vor einer Woche verschleppt worden. Die Leiche des Kindes wurde am Dienstag auf einem Müllhaufen entdeckt. Im zurückliegenden Jahr waren in Kasur sieben Minderjährige vergewaltigt und ermordet worden. Die Polizei schließt nicht aus, dass hinter den Taten ein Serienmörder steckt. Die Eltern des Mädchens kehrten am Mittwoch aus Saudi-Arabien zurück. Am Flughafen von Islamabad sagten sie Reportern, sie würden Zainab erst beerdigen, wenn ihr Mörder gefunden sei.
Kasur nahe Pakistans zweitgrößter Stadt Lahore gelangte 2015 zu trauriger Berühmtheit. Einwohner der Stadt in der Provinz Punjab gaben an, eine Bande von etwa 25 Männern habe seit 2007 mindestens 280 Kinder sexuell missbraucht und hunderte Videos ihrer Taten gedreht, um mit den Aufnahmen die Eltern zu erpressen. Die Affäre kam zutage, als Angehörige gegen die schleppenden Ermittlungen protestierten und es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam.
(A. Lefebvre--BTZ)