US-Firma startet bald Suche nach Passagiermaschine MH370
Fast vier Jahre nach dem Verschwinden von Flug MH370 hat Malaysia ein US-Unternehmen mit einer neuen Suchaktion beauftragt. Verkehrsminister Liow Tiong Lai unterzeichnete am Mittwoch in Kuala Lumpur einen Vertrag mit der Firma Ocean Infinity. Sein Land sei weiterhin fest entschlossen, das "Rätsel um MH370 zu lösen".
Australien, Malaysia und China hatten die Suche nach dem verschollenen Passagierflugzeug im südlichen Indischen Ozean vor einem Jahr offiziell für beendet erklärt. Die neue Suchaktion soll Mitte Januar anlaufen und ist auf 90 Tage angelegt. Ocean Infinity will ein mit modernster Technik ausgestattetes Forschungsschiff in ein neues Suchgebiet im südlichen Indischen Ozean schicken. Mit an Bord sind sechs Mini-U-Boote, die mit Sonargeräten und Kameras ausgerüstet sind und selbständig bis zu 6000 Meter tief tauchen können. Im Erfolgsfall erhält das Unternehmen eine Prämie von bis zu 70 Millionen Dollar.
Opfervertreter begrüßten die neue Initiative der malaysischen Regierung. "Wir müssen wissen, was passiert ist, bevor wir damit abschließen können", sagte V. P. R. Nathan, dessen Frau Anne Daisy an Bord des Flugzeugs war, gegenüber BERLINER TAGESZEITUNG.
Die Boeing 777 der Fluggesellschaft Malaysia Airlines war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord plötzlich von den Radarschirmen verschwunden. Die meisten Insassen stammten aus Malaysia und China. Experten vermuten, dass die Maschine vom Kurs abwich und nach stundenlangem Flug mit leerem Tank in den südlichen Indischen Ozean stürzte.
Trotz der aufwändigen Suche blieb das Flugzeug bis heute unauffindbar. Mehrere Wrackteile wurden im Laufe der Zeit an Stränden des westlichen Indischen Ozeans gefunden, von denen drei eindeutig der Maschine zugeordnet werden konnten.
(A. Williams--BTZ)