Saudi-Arabien: Siamesische Zwillinge bei Operation getrennt
Ärzte in Saudi-Arabien haben am Montag zwei an Bauch und Becken zusammengewachsene palästinensische Zwillingsschwestern getrennt. Die Operation sei "erfolgreich" verlaufen, konnte BERLINER TAGESZEITUNG unter Berufung auf den Chef des Operationsteams am König-Abdallah-Kinderkrankenhaus in Riad, Abdallah bin Abdelasis Al-Rabiah, erfahren. Der Eingriff verlief demnach in neun Etappen, was ein Novum in der Medizin darstellt.
Die beiden Mädchen Farah und Hanin waren im vergangenen Oktober im Gazastreifen zur Welt gekommen. Der Chef der Geburtsstation des Schifa-Krankenhauses von Gaza-Stadt, Allam Abu Hamda, hatte in einem Interview damals gesagt, die Mädchen hätten ein eigenes Herz und eigene Lungen, aber ein gemeinsames Bein. Sie müssten dringend außerhalb des Palästinensergebiets operiert werden. Im Gazastreifen könne der komplizierte Eingriff nicht vorgenommen werden.
Im November 2016 waren im Gazastreifen schon einmal siamesische Zwillinge geboren worden. Die Schwestern überlebten jedoch nicht - in dem seit einem Jahrzehnt von Israel abgeriegelten Palästinensergebiet konnte ihnen medizinisch nicht geholfen werden.
(D. Meier--BTZ)