USA: Wintersturm sorgt für Verkehrschaos an US-Ostküste
Eiseskälte und Schneechaos: Ein schwerer Wintersturm hat an der Ostküste der USA zu erheblichen Behinderungen geführt. Tausende Flüge mussten aktuell abgesagt werden. Zehntausende Menschen waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Dem Bundesstaat Florida bescherte die Kältewelle den ersten Schneefall seit 29 Jahren.
Der US-Wetterdienst warnte vor mäßigen bis starkem Schneefall, heftigem Wind und Überflutungen. Mit wärmeren Temperaturen sei erst Anfang kommender Woche zu rechnen. Das als "Bombenzyklon" bekannte Wetterphänomen führte zu mehr als 3000 Flugausfällen. An den Flughäfen in Boston und Newark mussten nach Angaben der Website FlightAware fast drei Viertel der Starts gestrichen werden. Die französische Fluglinie Air France sagte für Donnerstag und Freitag alle Verbindungen von Paris nach New York und Boston ab.
In New York wurde eine bis zu 30 Zentimeter hohe Schneedecke erwartet, für die Region Boston wurden bis zu 45 Zentimeter vorausgesagt. In beiden Großstädten blieben viele Schulen geschlossen. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio rief die Bewohner der Millionenmetropole auf, den Sturm "sehr ernst" zu nehmen. Der US-Senat in Washington sagte alle für diese Woche geplanten Abstimmungen ab, um den Senatoren die Heimreise zu ermöglichen.
In Teilen des Bundesstaats Virginia brach wegen der eisigen Temperaturen die Stromversorgung zusammen. Etwa 45.000 Menschen waren zeitweise ohne Elektrizität. Auch in Georgia, South Carolina und Florida waren tausende Haushalte betroffen. Virginias Gouverneur Terry McAuliffe rief den Notstand aus. Im Zusammenhang mit den eisigen Temperaturen wurden in dieser Woche bereits zwölf Todesfälle gemeldet.
Im ansonsten sonnenverwöhnten Bundesstaat Florida sorgte der Wintereinbruch für den ersten messbaren Schneefall seit 1989. Die Hauptstadt Tallahassee war zwischenzeitlich mit einer feinen Schneeschicht bedeckt. Der Anblick sorgte für erstaunte Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Zahlreiche Nutzer stellten Fotos mit ihren schneebedeckten Sandalen und Swimmingpools ins Netz. Im Kurzbotschaftendienst Twitter liefen die Beiträge unter dem Stichwort "snowmageddon" (Schnee-Katastrophe).
Im Norden Floridas mussten wegen der Kältewelle mehrere Straßen gesperrt worden. Gouverneur Rick Scott rief die Bewohner dort auf, sich auf "extreme Kälte mit Schnee, Eisregen und Eisablagerungen" einzustellen. Im nördlich angrenzenden Bundesstaat Georgia wurde für die Küstengebiete der Notstand ausgerufen
(N. Lebedew--BTZ)