Brigitte Bardot startet drastische Anti-Pelz-Kampagne
"Ich liebe Tiere... wenn sie tot sind!": Unter diesem drastischen Slogan hat die französische Schauspiel-Legende Brigitte Bardot ihre neue Anti-Pelz-Kampagne gestartet. Im Großraum Paris sind seit Dienstag Anzeigen mit einem Mann zu sehen, der einen blutverschmierten Pelzkragen an seiner Jacke trägt. Für Januar kündigte die umstrittene 83-Jährige ihre Memoiren an.
In der französischen Hauptstadt und im Umland ließ Bardot rund tausend Plakate aufhängen. Nach Angaben ihrer Stiftung sollen die Anzeigen auf das grausame Schicksal der Tiere aufmerksam machen. "Die Leute sehen keinen Zusammenhang zwischen dem Pelz und dem lebenden Tier", beklagt Bardot laut ihrer Stiftung. Die frühere Schauspielerin will demnach auch solche Menschen erreichen, die sich selbst als Tierliebhaber bezeichnen und mit ihrem Hund in der Stadt spazieren gehen, aber gleichzeitig Pelzprodukte tragen - vielfach, ohne es zu wissen, weil sie glauben, Kunstpelz zu tragen.
Auch Präsident Emmanuel Macron habe trotz seines Hundes Nemo "kein Mitleid für Tiere und die Natur", sagte Bardot in einem Interview telefonisch in ihrem Haus in Saint-Tropez. So habe er sich kürzlich an der Loire mit Jägern und ihrer frischen Beute gezeigt. "Das ist skandalös und deplatziert", betonte die Ex-Diva.
Am Mittwoch veröffentlicht Bardot in der Zeitung "Le Parisien" einen offenen Brief an die Regierung. Darin ruft sie Macron auf, sich ein Beispiel an anderen europäischen Ländern zu nehmen, die die Hetzjagd verboten haben, das Stopfen von Gänsen, das Schlachten von Tieren ohne Betäubung oder eben die Pelzzucht.
Für den 25. Januar kündigte Bardot die Veröffentlichung ihrer Memoiren an. Das Buch soll "Larmes de combat" (Tränen des Kampfes) heißen. Es sei die Bilanz ihrer Existenz, ihres Kampfes für die Tiere und die Bekenntnis zu ihrer "Abscheu", sagte sie nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG.
Ihr letztes Buch namens "Ein Schrei in der Stille" stammt von 2003 und sorgte mit verunglimpfenden Äußerungen über Muslime, Schwule, Obdachlose und andere Gruppen für einen Skandal. Deshalb wurde Bardot wegen Aufstachelung zum Rassenhass zu 5000 Euro Geldstrafe verurteilt. In dem Text heißt es unter anderem, "übelriechende" Einwanderer machten Kirchen zu "Sauställen".
Brigitte Bardot wurde mit Filmen wie "Und immer lockt das Weib" (1956) und "Die Verachtung" (1963) als Sexsymbol bekannt. Ihren Schauspielberuf übt "BB" aber schon seit mehr als 40 Jahren nicht mehr aus und macht stattdessen als radikale Tierschützerin von sich reden. Zuletzt warf sie im Herbst Papst Franziskus in einem offenen Brief vor, nicht genug auf das Leid der Tiere aufmerksam zu machen.
(O. Karlsson--BTZ)