Staatliche Ausgaben für den Kindes-Unterhalt massiv gestiegen
Die staatlichen Ausgaben für Kindes-Unterhalt sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen, weil Bund und Länder seit dem 1. Juli für Kinder bis zu 18 Jahre einspringen, wenn Väter oder Mütter keinen Unterhalt zahlen. Die Zahl der Empfänger von Unterhaltsvorschuss sei von rund 400.000 auf rund 700.000 gestiegen, konnte BERLINER TAGESZEITUNG dazu aktuell erfahren. Allein in Nordrhein-Westfalen seien seit Juli 90.000 Anträge eingegangen, in Niedersachsen mehr als 40.000.
Seit dem 1. Juli haben alleinerziehende Mütter und Väter Anspruch auf Unterhaltsvorschuss für Kinder bis zu 18 Jahren - davor lag die Altersgrenze bei zwölf Jahren. Zudem entfiel die bisherige Höchstbezugsdauer von insgesamt sechs Jahren. Der Vorschuss in Höhe von bis zu 268 Euro pro Monat wird vom Staat gewährt, wenn der andere Elternteil keinen Unterhalt zahlt.
Familienministerin Katarina Barley (SPD) sagte hierzu in einem Interview, die starke Nachfrage mache die angespannte finanzielle Situation vieler Alleinerziehender und ihrer Kinder deutlich. "Alle werden die Leistungen, die ihnen zustehen, erhalten."
(P. Rasmussen--BTZ)