80mal höhere Todesgefahr bei Hausbränden mit Dämmfassaden
Bei Hausbränden, bei denen gedämmte Fassaden den Brand beschleunigen, besteht laut einer Feuerwehrstudie eine 80mal höhere Todesgefahr für die Bewohner. Das konnte BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) aktuell unter Berufung auf eine Untersuchung der Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren, durch Medieninformationen erfahren. Bei durch brennende Fassaden beeinflussten Feuern starben demnach seit 2005 elf Menschen. Hochgerechnet auf 1000 solche Brände entspricht dies demnach 122 Toten.
Bei durchschnittlich 200.000 Hausbränden in Deutschland kämen jährlich 300 Menschen ums Leben. Dies entspreche statistisch bei 1000 Bränden 1,5 Toten. In Deutschland sollen derzeit vor allem Hochhausfassaden auf ihre Brandsicherheit überprüft werden. Anlass ist der Hochhausbrand in London mit mindestens 80 Toten.
Der Leiter der Berufsfeuerwehr Dortmund und Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes, Dirk Aschenbrenner, sieht eine Gefahr allerdings nach eigenen Worten besonders bei niedrigeren Gebäuden bis zu 22 Metern, bei denen der als "schwer entflammbar" klassifizierte Kunststoff Polystyrol verbaut werden dürfe. "Bei der Masse der mit brennbaren Stoffen gedämmten Bauten unterhalb der Hochhausgrenze tickt die wirkliche Zeitbombe", sagte Aschenbrenner nach BTZ-Information dazu.
(S. Soerensen--BTZ)