Goldene Kamera: "Dank" Yücel und Trump mit politischer Note
Die 52. Goldene Kamera war vermutlich eine der politischsten in der Geschichte des Medienpreises, obwohl man sich fragt ob die Implemetierung der Tagespolitik in die Kunst, wirklich notwendig war. Die Inhaftierung des Journalisten Deniz Yücel und die Politik von US-Präsident Donald Trump bescherten der bunten Gala am Samstagabend (04.03.2017) in Hamburg einige nachdenkliche Töne. Von den vielen Stars durften sich besonders die Schauspieler Lisa Wagner und Wotan Wilke Möhring freuen, die als beste ihres Fachs in der Bundesrepublik Deutschland geehrt wurden.
Bezeichnend für den besonderen Charakter der diesjährigen Gala war die Verleihung des Preises in der Kategorie "Beste Information". Mit stehenden Ovationen feierte das Publikum, dass die Nachrichtensendungen von ARD, ZDF und RTL gemeinsam als Preisträger ausgezeichnet wurden. "Tagesthemen"-Moderatorin Caren Miosga erinnerte in ihrer Dankesrede an den inhaftierten Yücel, der nach ihrer Auffassung "zu Unrecht im Gefängnis festgehalten wird".
Die mit der Goldenen Kamera für ihr Lebenswerk ausgezeichnete Hollywood-Legende Jane Fonda griff die Dreifach-Auszeichnung in ihrer Dankesrede auf. "Das bedeutet, dass drei Fernsehsender die Wahrheit sagen, das ist toll", sagte Fonda. Sie versprach dem deutschen Publikum mit Blick auf US-Präsident Trump, dass die Menschen in den USA für ein Durchhalten der Demokratie kämpfen würden.
Neben Fonda stand, neben Nicole Kidman und Colin Farrell bereits auch im Vorfeld die Auszeichnung fest, wohl auch im der Goldenen Kamera eine internationale Note zu "verleihen". Anders als diese im Vorfeld feststehenden Preisträger gab es für die Schauspieler und Filme aus Deutschland Jury-Entscheidungen. Möhring setzte sich hier bei den Männern gegen Tobias Moretti und Tom Schilling durch, Wagner bei den Frauen gegen Jutta Hoffmann und Claudia Michelsen. Das Publikum konnte ebenfalls in einer Kategorie abstimmen, es durfte in diesem Jahr die beliebteste Satire-Sendung wählen. Hier konnte sich die ZDF-"heute show" deutlich durchsetzen.
Unterdessen geht die Kritik an Nachrichtensendungen, Zeitungen und Maganzinen in der Bundesrepublik Deutschland weiter, diesen wird nachgesagt, oft ihre eigene Deutungshoheit, sowie unsachliche Verleumdungen - anstatt sachlich emotionsloser Recherchen - dem deutschen Volk vermitteln zu wollen. Besonders bei einem so genannten "Leitmedium" - einem Magazin aus Hamburg, ist bei Umfragen von BERLINER TAGESZEITUNG - immer wieder der Spruch zu hören: "Lügenpresse halt die Fresse". (Y.Ivanowa--BTZ)