Mildtätigkei: Deutsche Bürger spendeten 2018 rund 5,3 Milliarden Euro
Die Deutschen haben im vergangenen Jahr rund 5,3 Milliarden Euro gespendet. Das waren über hundert Millionen Euro mehr als im Jahr 2017 und ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Erhebung, wie der Deutsche Spendenrat am Mittwoch in Berlin mitteilte. Allerdings setzte sich gleichzeitig der Trend fort, dass immer weniger Menschen spenden. Ziele der Spenden waren verstärkt Naturschutzprojekte, humanitäre Hilfe verlor an Bedeutung.
Mit nur noch 20,5 Millionen Deutschen ab zehn Jahren sank die Zahl der Spender im Vorjahresvergleich um 800.000. Damit unterstützten zuletzt noch 30,5 Prozent der Deutschen Vorhaben gemeinnütziger Organisationen oder der Kirchen - bei der ersten Erhebung im Jahr 2005 waren es noch rund 50 Prozent gewesen. Allerdings war die Spendenbereitschaft damals stark von der Tsunami-Katastrophe beeinflusst.
Daniela Geue, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats erklärte, es verstärke sich "der Eindruck, dass diejenigen, die spenden, sich immer stärker in der Verantwortung fühlen, Gutes zu tun". So habe sich die Höhe der Einzelspenden von 35 Euro auf 38 Euro deutlich erhöht, im Durchschnitt geben Spender 6,8 Mal pro Jahr Geld.
Innerhalb der Spendenbereiche gab es der Bilanz zufolge Verschiebungen hin zu Umwelt- und Naturschutz, Tierschutz und Sport. Dafür seien rund hundert Millionen Euro weniger für die humanitäre Hilfe gegeben worden.
Die Bedeutung der Kirchen als Spendenempfänger verringerte sich von über 27 Prozent Anteil am Gesamtvolumen auf 24,5 Prozent. Auch der Anteil der Not- und Katastrophenhilfe sank von 12,6 Prozent auf 9,7 Prozent.
(A. Bogdanow--BTZ)