Onlineplattformen wollen gegen Fehlinformationen über Impfungen vorgehen
Internetplattformen wie Pinterest wollen verstärkt gegen Fehlinformationen über Impfungen vorgehen. Pinterest habe seinen Umgang mit impffeindlichen Inhalten bereits vergangenes Jahr geändert, teilte das Unternehmen am Montag (Ortszeit) auf Anfrage von BERLINER TAGESZEITUNG mit. So würden bestimmte Suchanfragen zu Impfungen wie auch zu fragwürdigen Krebstherapien blockiert, die zu gefährlichen Fehlinformationen führten. Auch Nutzerkonten mit irreführenden Inhalten seien gesperrt worden.
"Wir wollen, dass Pinterest ein inspirierender Platz für Menschen ist, und an Fehlinformationen ist nichts Inspirierendes", hieß es in einer Unternehmensmitteilung. Die Video-Plattform YouTube hatte am Freitag angekündigt, dass sie Werbungen aus impffeindlichen Videos entferne und diesen damit eine Finanzierungsquelle entziehe. Anti-Impf-Propaganda sei ein Verstoß gegen die Unternehmensregeln zur Bekämpfung "schädlicher oder gefährlicher" Inhalte, teilte das US-Unternehmen mit.
Online-Netzwerke sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, dass sie die Entstehung einer Anti-Impf-Bewegung begünstigen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Impfgegner zu einer der zehn größten globalen Gesundheitsbedrohungen erklärt, weil vor allem die medizinisch mögliche Ausrottung der Masern durch die in den Industrieländern verbreitete Verweigerung von Impfungen verhindert werde. Masern können tödlich sein, insbesondere in ärmeren Ländern mit einer schlechteren Gesundheitsversorgung.
(F. Dumont--BTZ)