Vier Verletzte durch Lawine auf Skipiste im Schweizer Kanton Wallis
Bei einem Lawinenunglück im Schweizer Skigebiet Crans-Montana sind am Dienstag mindestens vier Menschen verletzt worden. Einer von ihnen schwebe in Lebensgefahr, teilte die Polizei des Kantons Wallis mit. Womöglich gebe es noch weitere Opfer. Die Suche nach Verschütteten dauere an. Das Unglück hatte sich auf einer Skipiste im Bereich Plaine-Morte ereignet.
Ein Polizeisprecher sagte, es sei zu befürchten, dass weitere Skifahrer von den Schneemassen verschüttet wurden. Er berief sich auf Aussagen von Augenzeugen.
Der Gemeindepräsident von Crans-Montana, Nicolas Féraud, hatte zuvor von zehn bis zwölf Verschütteten gesprochen. "Wir stehen unter Schock und hoffen für diese Menschen auf einen guten Ausgang", sagte er der Lokalzeitung "Le Nouvelliste".
240 Rettungskräfte waren im Einsatz, um das Gebiet abzusuchen. Die Suche werde auch in der Nacht fortgesetzt, teilte die Polizei mit. Der TV-Sender SRF berichtete, mit Hilfe der Armee werde die Piste beleuchtet.
Die Lawine hatte sich nach Polizeiangaben gegen 14.15 Uhr gelöst. "Le Nouvelliste" berichtete, die Skipiste sei auf mehreren hundert Metern Länge verschüttet worden. Einsatzkräfte sagten der Zeitung, die Schneedecke sei mehr als zwei Meter hoch und "sehr kompakt". Dies erschwere die Bergungsarbeiten. Da die Skifahrer auf einer markierten Piste unterwegs waren, trugen sie wohl auch keine spezielle Schutzkleidung mit eingebauten Sensoren.
Plaine-Morte liegt auf knapp 3000 Metern Höhe, es ist damit das höchste Skigebiet von Crans-Montana. Auf der Website des Skigebiets war die Lawinengefahr mit der zweitniedrigsten Kategorie der fünfstufigen Skala angegeben worden. Auf ausgewiesenen Skipisten kommen Lawinen sehr selten vor.
(B. Semjonow--BTZ)