Gefährliche Eisbären-Invasion auf sibirischer Arktis-Insel vorerst vorüber
Gut eine Woche nach der Verhängung des Notstands wegen einer Eisbären-Invasion auf der sibirischen Arktis-Insel Nowaja Semlja haben die Behörden Entwarnung gegeben. "Das massive Eindringen der Eisbären in bewohnte Gebiete hat aufgehört", begründeten die örtlichen Behörden am Dienstag die Entscheidung, den Notstand aufzuheben.
Den rund um die Uhr patrouillierenden Spezialeinheiten gelang es demnach, die gefährlichen Bären auf Abstand zu halten. Nun liege die Zahl der Eisbären in bewohnten Gebieten im "statistischen Durchschnitt". "Die Bedrohung wurde minimiert", sagte der Chef der Inselverwaltung, Zhiganscha Musin, der russischen Nachrichtenagentur Tass.
Am Samstag vergangener Woche hatten die Behörden wegen einer "Invasion aggressiver Eisbären" den Ausnahmezustand verhängt, weil Dutzende Eisbären in Wohnhäuser und öffentliche Gebäude eingedrungen waren. Einwohner hatten berichtet, dass in Belutschia Guba, der größten Ortschaft auf Nowaja Semlja, regelmäßig rund 50 Eisbären unterwegs seien. Einige von ihnen hätten sich aggressiv verhalten.
Die beschleunigte Eisschmelze in der Arktis als Folge des Klimawandels führt dazu, dass Eisbären sich länger an Land aufhalten. Dort liefern sie sich einen erbitterten Wettstreit um Nahrung. Wegen des Schrumpfens ihres Lebensraums dringen sie vermehrt auch in von Menschen bewohntes Gebiet vor.
Da die Art bedroht ist, dürfen Eisbären in Russland nicht abgeschossen werden. Wegen der gefährlichen Invasion der Raubtiere hatten die örtlichen Behörden aber eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss nicht mehr ausgeschlossen.
(D. Wassiljew--BTZ)