Südafrikas Regierung meldet starken Rückgang bei gewilderten Nashörnern
Die Zahl der durch Wilderer getöteten Nashörner in Südafrika ist im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Insgesamt 769 Nashörner seien 2018 gewildert worden, erklärte die Regierung am Mittwoch, im Vergleich zu 1028 im Vorjahr. Es sei das erste Mal seit fünf Jahren, dass weniger als 1000 Nashörner illegal getötet wurden. "Der Kampf gegen die Wilderei bleibt eine Priorität", kündigte Umweltministerin Nomvula Mokonyane an.
Auch wenn die Zahlen ermutigend seien, "ist es notwendig, unsere Bemühungen fortzusetzen", warnte Mokonyane. Der "bedeutende Erfolg" spiegele das Engagement der Mitarbeiter und die verbesserte Zusammenarbeit im In- und Ausland wider. Beim Handel mit Elfenbein musste die Regierung allerdings einen Anstieg melden: 72 Elefanten wurden im vergangenen Jahr in Südafrika von Wilderern getötet.
Im berühmten Krüger Nationalpark wurden nach Regierungsangaben 421 Nashörner getötet, im Vergleich zu 504 im Jahr 2017. 2018 wurden 365 mutmaßliche Nashornwilderer und 36 mutmaßliche Schmuggler in Südafrika festgenommen. Von 82 Fällen vor Gericht endeten 78 mit einer Verurteilung.
Die Zahl getöteter Nashörner ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Wurden 2007 nach Angaben der Tierschutzorganisation Traffic nur 13 Fälle gezählt, waren es 2014 bereits 1215. In Südafrika leben rund 80 Prozent der verbliebenen Breitmaulnashörner weltweit.
Rhinozeros-Hörner sind vor allem in Asien begehrt, wo sie trotz nicht bewiesener Heilwirkung in der traditionellen Medizin verwendet werden. Bei Sammlern gelten Schnitzereien aus den Hörnern zudem als Statussymbol. Auf dem Schwarzmarkt ist ein Kilo Rhinozeros-Horn bis zu 55.000 Euro wert.
(O. Petrow--BTZ)