Prinz Philip gibt nach schwerem Autounfall seinen Führerschein freiwillig ab
Gut drei Wochen nach seinem schweren Autounfall hat der 97-jährige Prinz Philip den Verzicht auf seinen Führerschein bekannt gegeben. "Nach sorgfältiger Prüfung" habe der Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. die Entscheidung getroffen, "freiwillig seinen Führerschein abzugeben", teilte der Buckingham-Palast am Samstag in einer kurzen Erklärung mit.
Mitte Januar war Philip in der Nähe von Schloss Sandringham in der Grafschaft Norfolk mit einem anderen Auto zusammengestoßen, als er in seinem Geländewagen von einer Seitenstraße in eine Hauptstraße einbog. Eine Frau in dem anderen Fahrzeug brach sich ihr Handgelenk, die andere Frau in dem Kia erlitt eine Schnittwunde am Knie. Ihr neun Monate altes Baby auf dem Rücksitz des Wagens blieb unverletzt.
Prinz Philips Land Rover stürzte auf die Fahrerseite, die Windschutzscheibe ging zu Bruch. Der Duke of Edinburgh konnte von einem herbeigeeilten Unfallzeugen unverletzt aus dem Wagen gezogen werden, war aber nach dessen Aussage "sehr, sehr geschockt und aufgewühlt". Nur zwei Tage nach dem Verkehrsunfall handelte sich Prinz Philip eine polizeiliche Rüge wegen Fahrens ohne Gurt ein.
Außerdem geriet er in die Kritik, weil er sich laut einer Interview-Aussage der verletzten Beifahrerin zunächst nicht bei ihr entschuldigte. Später schrieb der Prinz an die Verletzte, es tue ihm sehr leid und er sei "sehr zerknirscht angesichts der Konsequenzen" des Unfalls.
Der Unfall hatte in Großbritannien eine Debatte über die Fahrtauglichkeit älterer Menschen ausgelöst. In Großbritannien läuft der Führerschein ab einem Alter von 70 Jahren aus, kann aber mit einem simplen Selbsteinschätzungstest erneuert werden. Amtlichen Angaben zufolge haben im Königreich mehr als 100.000 Senioren über 90 Jahren noch eine Fahrerlaubnis.
Prinz Philip ist für seine Leidenschaft für Tempo und fürs Fahren bekannt. Aus dem öffentlichen Leben hatte er sich 2017 zurückgezogen.
(A. Williams--BTZ)