Studie: Hunderte Verletzte bei Unfällen mit Elektro-Tretrollern in den USA
Der Boom um Elektro-Tretroller hat auch eine Kehrseite: In den USA mussten seit Ende 2017 nach Unfällen mit E-Scootern mehr als 1500 Menschen wegen Verletzungen behandelt werden, wie es in einer Untersuchung des Verbrauchermagazins "Consumer Reports" heißt. Ärzte berichteten von Prellungen, Nasenbrüchen und Unterarmbrüchen. Es gab zudem Medienberichte über Todesfälle beim E-Scooter-Fahren.
Die Zahlen seien nicht vollständig, betont "Consumer Reports". Kontaktiert wurden 110 Krankenhäuser und fünf Behörden in 47 US-Städten, in denen die beiden größten Elektro-Tretroller-Verleiher aktiv sind.
In den USA erfreuen sich Leih-Elektro-Tretroller, die für kurze Strecken genutzt und überall wieder abgestellt werden können, großer Beliebtheit. Sie gelten als umweltfreundliche Alternative im Stadtverkehr. Die US-Start-Ups Bird und Lime haben großen Erfolg und wachsen inzwischen auch international.
Immer wieder gibt es aber auch Sicherheitsbedenken. Unfallzahlen sind allerdings nur schwer zu ermitteln. So schreibt "Consumer Reports", mehr als die Hälfte der kontaktierten Krankenhäuser habe keine detaillierten Zahlen zu Elektro-Tretroller-Unfällen vorlegen können, weil diese schlicht nicht als solche erfasst würden.
Schwer zu ermitteln ist auch die Häufigkeit von Unfällen im Vergleich zur zurückgelegten Strecke, wie es bei anderen Verkehrsmitteln berechnet wird. Damit ist schwer festzustellen, ob ein Elektro-Tretroller gefährlicher ist als etwa ein Fahrrad.
Der Sicherheitschef von Lime, Paul White, wies den Bericht des Verbrauchermagazins zurück. Den Zahlen zu den Verletzungen fehle der Kontext, erklärte er. Er wies zugleich darauf hin, dass der Autoverkehr dank der Elektro-Tretroller zurückgehe.
"Autofahren ist für alle deutlich tödlicher, wie die 6000 Fußgänger zeigen, die 2017 auf den Straßen der USA getötet wurden", erklärte White. Mit seinem Alternativangebot leiste Lime zudem einen Beitrag zum Klimaschutz.
(N. Lebedew--BTZ)