Aus Bahrain geflüchteter Fußballer kommt in Thailand nicht auf Kaution frei
Wegen Fluchtgefahr lässt Thailand den aus Bahrain geflüchteten Fußballer Hakeem Al-Araibi nicht auf Kaution frei. In ähnlichen Fällen hätten ausländische Beschuldigte die Geldzahlung hinterlegt und seien dann nicht vor Gericht erschienen, begründete die thailändische Staatsanwaltschaft ihre Entscheidung am Mittwoch. Der ehemalige Spieler der bahrainischen Junioren-Nationalmannschaft war 2014 nach Australien geflohen und wurde Ende November auf Betreiben seines Heimatlandes auf seiner Hochzeitsreise in Thailand festgenommen. Dort droht ihm die Abschiebung.
Die Justiz in Bahrain wirft dem 25-Jährigen vor, während einer Protestkundgebung im Zusammenhang mit dem Arabischen Frühling im Jahr 2012 an einem Angriff auf eine Polizeistation beteiligt gewesen zu sein. Er wurde in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft verurteilt. Al-Araibi weist den Vorwurf zurück, weil er zum Tatzeitpunkt an einem Auswärtsspiel teilgenommen habe. Er befürchtet, bei einer Abschiebung nach Bahrain gefoltert zu werden.
Der Fall Al-Araibis sorgt international für Aufsehen. Der Fußballer erhält viel Unterstützung aus der Sportwelt und von der australischen Regierung. Er hat noch zwei Monate Zeit, um in Thailand Unterlagen vorzulegen, die gegen seine Abschiebung sprechen. Das thailändische Außenministerium forderte Australien und Bahrain kürzlich auf, eine "einvernehmliche Lösung" für Al-Araibi zu finden. Bahrain verbittet sich jedoch jegliche Einmischung in den Fall.
(P. Hansen--BTZ)