"Paris trauert" - Mindestens neun Tote bei einem Wohnhausbrand
Nach dem Wohnhausbrand in Paris ist die Zahl der Toten auf neun gestiegen. Die Feuerwehr barg am Dienstag nach eigenen Angaben ein weiteres Opfer aus dem obersten Stock des Gebäudes. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und nahm eine 40-jährige Bewohnerin fest. "Paris trauert", schrieb Bürgermeisterin Anne Hidalgo auf Twitter.
"Frankreich erwacht im Mitgefühl", schrieb Präsident Macron auf Twitter. Er dankte den Feuerwehrleuten für ihren Mut. Die vorläufige Bilanz des Brandes lautet: neun Tote und rund 30 Verletzte, darunter auch mehrere Feuerwehrleute.
Die Polizei wirft der festgenommenen Bewohnerin Brandstiftung mit Todesfolge vor. Sie wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf der Straße vor dem Mehrfamilienhaus im 16. Stadtbezirk im Westen von Paris festgenommen. Demnach hatte die Frau psychische Probleme.
Anwohner berichteten, sie hätten zunächst an einen Streit gedacht. "Wir haben eine Frau sehr laut schreien hören", sagte ein Nachbar. Gegen ein Uhr morgens sei er auf die Straße gelaufen. "Da stand das Gebäude schon in Flammen." Menschen hätten auf den Balkons gestanden und verzweifelt um Hilfe gerufen.
Insgesamt waren rund 200 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Brand in den oberen Etagen des achtstöckigen Hauses aus den 70er Jahren konnte erst nach rund sechs Stunden gelöscht werden. Die Einsatzkräfte retteten einige Menschen, die auf das Dach geflüchtet waren.
Ein Feuerwehrsprecher warnte, die Zahl der Todesopfer könne noch weiter steigen. Die Erkundungsarbeiten in den obersten Stockwerken des Gebäudes würden fortgesetzt. Dort hatte das Feuer besonders gewütet. Auch umliegende Häuser wurden evakuiert. Mitte Januar dieses Jahres waren in Paris vier Menschen bei einer Gasexplosion in einem Gebäude unweit der alten Oper ums Leben gekommen.
(F. Dumont--BTZ)