Angelina Jolie besucht für die UN Rohingya-Camps in Bangladesch
Vor einem neuen Hilfsappell der Vereinten Nationen für die aus Myanmar geflohenen Rohingya hat Hollywood-Star Angelina Jolie ein Flüchtlingscamp in Bangladesch besucht. Nach ihrer Ankunft suchte die Sonderbotschafterin für das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Montag sofort das Lager Teknaf an der Grenze zu Myanmar auf, um mit den Geflüchteten über ihre Lage zu sprechen. Eine Erklärung gab sie zunächst nicht ab.
Nach Polizeiangaben wollte Jolie am Dienstag weitere Camps rund um die Stadt Coxs Bazar besichtigen. Die 43-Jährige soll die Bedürfnisse der über eine Million Rohingya ermitteln, die dort leben.
Die muslimische Minderheit in Myanmar wird seit Jahren diskriminiert. Im August 2017 war der Konflikt eskaliert, mehr als 730.000 Rohingya flohen vor der Gewalt der Armee über die Grenze nach Bangladesch. Dort lebten schon davor rund 300.000 Rohingya. Der Exodus stellt das arme Bangladesch vor große Probleme, die Behörden sind mit der Lage überfordert.
Nach UNHCR-Angaben wird Jolie zum Abschluss ihres Besuchs Regierungschefin Sheikh Hasina und andere Regierungsvertreter treffen, um mit ihnen darüber zu sprechen, wie das Flüchtlingshilfswerk das Land unterstützen kann. Dabei geht es auch um Möglichkeiten, die verfolgte Minderheit längerfristig unterzubringen. Die UNO plant einen neuen Hilfsaufruf für die Flüchtlinge und ihre Gastländer im Umfang von umgerechnet 920 Millionen Dollar (803 Millionen Euro).
(P. Hansen--BTZ)