Drei Thalys-Helden aus den USA bekommen die französische Staatsbürgerschaft
Weil sie durch ihr beherztes Eingreifen ein Blutbad in einem Thalys-Zug auf dem Weg von Amsterdam nach Paris verhinderten, ist drei jungen Männern aus den USA die französische Staatsbürgerschaft zuerkannt worden. Anthony Sadler, Alek Skarlatos und Spencer Stone hätten "ihr Leben für die Werte der Republik riskiert", begründete der französische Generalkonsul in San Francisco, Emmanuel Lebrun-Damiens, am Donnerstag (Ortszeit) die Entscheidung bei einer Zeremonie im kalifornischen Sacramento.
Die drei Freunde hatten während einer Europa-Reise im August 2015 den Angriff in dem Schnellzug verhindert. Sie überwältigen den schwer bewaffneten Islamisten Ayoub El Khazzani, als dieser in dem Zug das Feuer eröffnete. Der Marokkaner war mit einer Kalaschnikow, einer Pistole und einem Teppichmesser bewaffnet aus der Zugtoilette gekommen.
Einen Menschen hatte er bereits schwer verletzt, als der damalige Nationalgardist Skarlatos, der damalige Luftwaffensoldat Stone und ihr Freund Sadler ihn ausschalteten. Nach dem Vorfall wurden die drei jungen Männer als Helden gefeiert und in die französische Ehrenlegion aufgenommen. Noch bekannter wurden sie, als sie in "15:17 to Paris", einem Film von Hollywood-Star Clint Eastwood über den Vorfall, sich selbst spielten.
Die heute 26 Jahre alten US-Bürger hatten um die französische Staatsbürgerschaft gebeten. Bereits im September wurde ihre Einbürgerung im französischen Amtsblatt veröffentlicht. "Es war wichtig für uns, französische Staatsbürger zu werden, weil wir jetzt eine so starke Verbindung zu Frankreich haben", sagte Skarlatos nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. Sadler sagte, noch sprächen er und seine Freunde kein Französisch, das werde sich aber hoffentlich bald ändern.
(K. Petersen--BTZ)