Haftstrafen für Pariser Polizisten in Vergewaltigungs-Prozess
Wegen der Vergewaltigung einer Touristin sind zwei Pariser Polizisten am Donnerstag zu jeweils sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Pariser Schwurgericht hält für erwiesen, dass sich die beiden Beamten im früheren Präsidium der französischen Hauptstadt an der Kanadierin vergingen.
Das Gericht sei überzeugt "von den beharrlichen Aussagen des Opfers" und den "wissenschaftlichen und technischen" Beweismitteln, sagte der Vorsitzende Richter Stéphane Duchemin. Die Staatsanwaltschaft hatte jeweils sieben Jahre Haft für die Beamten einer Elite-Einheit gefordert. Sie seien an dem fraglichen Frühlingsabend 2014 "keine Polizisten gewesen", sondern hätten sich "verhalten wie diejenigen, die sie sonst verfolgen", hatte Staatsanwalt Philippe Courroye am Mittwoch in seinem Plädoyer erklärt.
Die Polizisten gaben zwar zu, Sex mit der Kanadierin gehabt zu haben, bestritten die Vergewaltigung aber bis zuletzt. Nach Darstellung der Anklage trafen sie die Frau in einem irischen Pub. Sie soll die Männer dann stark angetrunken und unter Drogen in das Polizei-Hauptquartier begleitet haben, das in der Nähe der Kathedrale Notre-Dame lag. Dort wurde die Frau nach eigenen Angaben von mehreren Männern vergewaltigt.
Die Pariser Kripo wurde in den vergangenen Jahren durch mehrere Skandale erschüttert. Dabei ging es unter anderem um Geheimnisverrat und den Diebstahl von Kokain durch einen Drogenfahnder.
(F. Dumont--BTZ)