Spanien: Zweijähriger Julen ist tot - aber wer hat illegal gebohrt?
Der zweijährige Julen, der vor fast zwei Wochen in Südspanien in ein 110 Meter tiefes Bohrloch gestürzt war, ist tot. Rettungskräfte hätten die Leiche des Kleinkindes in dem Brunnenschacht gefunden, teilten örtliche Regierungsvertreter in der Nacht zum Samstag mit. Die Rettungsmannschaften seien um 01.25 Uhr zu dem Bohrloch vorgedrungen, wo Julen vermutet worden war, schrieb der Präfekt von Andalusien, Alfonso Gómez de Celis, im Kurzbotschaftendienst Twitter. Dort hätten sie "den Kleinen leblos" vorgefunden.
Der Zweijährige war nach Angaben seiner Familie am 13. Januar in der Nähe der andalusischen Gemeinde Totalán in das illegal gegrabene Bohrloch gefallen, während seine Eltern in der Nähe picknickten. Im Zuge der Rettungsaktion wurde zuletzt ein Verbindungstunnel zwischen dem Bohrloch und einem parallel angelegten Bergungsschacht gegraben. Die Grabungsarbeiten gestalteten sich schwierig.
Seit Julens Verschwinden hatte es kein Lebenszeichen des Kleinkindes gegeben. Einsatzkräfte fanden zunächst lediglich Haare des Jungen an dem Bohrloch und eine Süßigkeitentüte von ihm in der Nähe. Julens Eltern hatten 2017 bereits ihr erstes Kind verloren, das spanischen Medien zufolge an einem Herzfehler starb.
Nach dem Ende der teuren Rettungsaktion muss nun die Suche nach dem Menschen anlaufen, welcher illegal und offenbar aus purem Profitinteresse das Wasser-Loch gebohrt und damit für den qualvollen tod des kleinen Julen verantwortlich ist. Bürger in der Nähe des Bohrlohes forderten in der Nacht eine lebenslange Haftstrafe für den Verursacher!
(D. Wassiljew--BTZ)