Bauernverband: Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere stark gestiegen
Die Zahl der Wolfsangriffe auf Schafe und andere Nutztiere ist nach Angaben des Deutschen Bauernverbands stark gestiegen. Im Jahr 2017 seien allein in Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Schleswig-Holstein 1360 Nutztiere bei fast 500 Übergriffen getötet oder verletzt worden, sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag. Das sei fast ein Viertel mehr als noch 2016.
Der Bauernverband forderte die Bundesregierung zum Handeln auf. "Das Wolfsproblem für die Weidetierhaltung darf nicht mehr kleingeredet werden", sagte Krüsken. Der Agrarverband sieht die Haltung etwa von Schafen bedroht. "In vielen Regionen gilt jetzt: Wolf oder Weide?"
In der Bundesregierung herrscht Uneinigkeit darüber, wie weiter mit den Raubtieren umgegangen werden soll. Die Zahl der in Deutschland ehemals ausgerotteten Wölfe steigt seit einigen Jahren wieder an. Das sorgt für wachsende Konflikte, vor allem mit Haltern von Weidetieren wie Schafen.
Die Unionsfraktion im Bundestag legte im November ein Positionspapier vor, wonach Wölfe beim Überschreiten bestimmter Bestandsgrenzen generell abgeschossen werden dürften. Dies stieß in der SPD-Fraktion auf Kritik. Sie plädierte stattdessen für besseren Schutz von Nutztierherden.
In Deutschland leben mit Stand Ende vergangenen Jahres 73 nachgewiesene Wolfsrudel. Außerdem gibt es noch 30 Wolfspaare und drei Einzeltiere.
(F. Dumont--BTZ)