Bergarbeiter graben Verbindungstunnel zur Bergung von zweijährigem Julen
Der Einsatz zur Bergung eines in ein Bohrloch gestürzten zweijährigen Jungen in Spanien geht in die entscheidende Phase. Ein Team von Bergbauexperten begann am Donnerstag von einem senkrechten Schacht aus mit den Arbeiten zur Herstellung eines waagerechten Verbindungstunnels bis zu dem Bohrloch, in das der kleine Julen vor elf Tagen gestürzt war.
Wie die Behörden in der südlichen Provinz Málaga mitteilten, gehören dem Team acht Bergleute aus Asturien an. Sie sollen jeweils zu zweit in einem Metallkäfig herabgelassen werden, um dann mit den Händen einen vier Meter langen Verbindungstunnel zu graben. Bis zu dessen Fertigstellung könnten 24 Stunden vergehen.
Am Mittwoch hatte ein Tunnelbohrer die Vergrößerung des parallel zum Bohrloch erstellten Schachts beendet, damit Stabilisierungsrohre eingesetzt werden konnten.
Julen war nach Angaben seiner Familie am 13. Januar in der Nähe der andalusischen Gemeinde Totalán in das Loch gefallen, während seine Eltern in der Nähe picknickten. Der 110 Meter tiefe Erkundungsschacht mit einem Durchmesser von nur 25 Zentimetern war laut örtlichen Medien im Dezember bei der Suche nach Wasser gebohrt worden. Demnach war der Schacht nicht abgesichert und nicht gekennzeichnet.
Mit einem Großaufgebot versuchen hunderte Einsatzkräfte seitdem in einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit, den Jungen zu finden und zu bergen. Geröll und Erde, die Julen bei seinem Sturz offenbar mit sich gerissen hatte, blockieren in etwa 70 Metern Tiefe das Loch. Zudem ist es zu eng für die Bergungskräfte. Seit Beginn des Einsatzes gab es kein Lebenszeichen von Julen.
(M. Taylor--BTZ)