Suche nach argentinischem Fußballer Sala nach nächtlicher Pause fortgesetzt
Nach dem mutmaßlichen Absturz des argentinischen Fußballers Emiliano Sala über dem Ärmelkanal ist die Suche nach dem Flugzeug und den insgesamt zwei Insassen am Donnerstag fortgesetzt worden. "Wir beginnen mit einer Suche an der Küste", teilte die Polizei der britischen Insel Guernsey am Donnerstag mit. Dabei komme auch ein Flugzeug zum Einsatz.
Am Dienstag und Mittwoch hatten sich bereits mehrere Flugzeuge aus Großbritannien und Frankreich sowie Rettungsboote an der Suche beteiligt. Am Mittwochabend war sie ausgesetzt worden.
Das Kleinflugzeug, das Sala vom französischen Nantes ins walisische Cardiff bringen sollte, war am Montagabend rund 20 Kilometer nördlich von Guernsey von den Radarschirmen verschwunden. Mit Sala an Bord war nach Angaben der Küstenwache von Guernsey lediglich der Pilot. Britischen Medien zufolge handelte es sich um einen 60-jährigen Vater dreier Kinder aus dem nordenglischen Scunthorpe.
Der Leiter des Kanalinsel-Suchtrupps, John Fitzgerald, sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview, dass die beiden Flugzeuginsassen höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben seien. Derzeit sei es sehr kalt und windig und die See sehr rau. "Ich denke, selbst der abgehärtetste Mensch dort draußen müsste wirklich sehr hart sein," um so lange zu überleben, sagte Fitzgerald.
Der 28-jährige Stürmer Sala hatte am Samstag einen Vertrag zum Wechsel vom französischen Club FC Nantes nach Cardiff unterzeichnet. Die Ablösesumme soll 17 Millionen Euro betragen haben. Am Montag hatte er im Trainingszentrum von Nantes seine Sachen abgeholt, bevor er sich mit einer Propellermaschine vom Typ Piper PA-46 Malibu auf den Weg nach Großbritannien machte.
Kurz vor seinem Verschwinden hatte Sala laut argentinischen Medienberichten in einer WhatsApp-Nachricht an Freunde Sorgen über den Zustand der Maschine geäußert. "Ich bin im Flugzeug, das so aussieht, als ob es auseinanderfällt, und breche nach Cardiff auf", sagte er demnach in einer Sprachnachricht. "Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir habt, weiß ich nicht, ob man jemanden auf die Suche nach mir schickt, weil man mich nicht finden wird", sagte Sala demnach weiter. "Ich habe solche Angst."
Die Mutter des Spielers, Mercedes Sala, hatte im argentinischen Fernsehen gesagt, das Kleinflugzeug habe dem Cardiff-Clubchef Mehmet Dalman gehört. Dalman widersprach dem "kategorisch" und führte aus, sein Verein habe Sala einen Linienflug angeboten. Der Spieler habe aber seine "eigenen Vorbereitungen" getroffen.
Nach Angaben der britischen Behörde zur Untersuchung von Luftfahrtunglücken (AAIB) war die Unglücksmaschine in den USA registriert. Im Ärmelkanal wurden seit dem Beginn der Suchaktion mehrere Trümmerteile gesichtet, die möglicherweise von dem Flugzeug stammten.
(B. Semjonow--BTZ)