Guide Michelin: 75 Restaurants mit Michelin-Sternen ausgezeichnet
Frauen, junge Talente und eine Fülle ausländischer Köche: Der Michelin-Restaurantführer sorgt mit seiner am Montag veröffentlichten aktuellen französischen Ausgabe für frischen Wind. So wurde der Argentinier Mauro Colagreco mit seinem Restaurant "Mirazur" im südfranzösischen Menton als einziger Ausländer in Frankreich mit der Höchstwertung von drei Sternen ausgezeichnet. Andere Restaurants erfuhren nach vielen Jahren eine unerwartete Herabstufung durch die "Bibel" der französischen Gastronomie.
Insgesamt vergab der Guide Michelin die 75 neue Sterne - ein Rekord. Die Zahl stehe für die "große Dynamik in der Gastronomie in allen Regionen Frankreichs", bekräftigte Gwendal Poullenec, seit September neuer Chef bei Michelin. Die steigende Zahl an Sterne-Köchinnen habe nichts mit Quoten oder einer Herabsetzung der Kriterien zu tun, erklärte Poullenec bei der Vorstellung des neuen Restaurantführers. Vielmehr habe man auf eine vielfältige Auswahl bei Kochkunst und Köchen gesetzt.
Neben dem Argentinier Colagreco erhielt auch Laurent Petits Restaurant "Le clos des sens" im ostfranzösischen Annecy mit drei Sternen die höchsten Küchenweihen. Insgesamt gibt es in Frankreich jetzt 27 im Michelin-Führer mit drei Sternen ausgewiesene Restaurants.
Auf zwei Sterne herabgestuft wurde unter anderem das Restaurant "LAuberge de lIll" von Marc Haerbelin im Elsass, das zuvor 51 Jahre lang die höchste Michelin-Auszeichnung getragen hatte.
Das alljährliche Votum der Michelin-Gastrokritiker wird stets mit großer Spannung erwartet - und beschert Spitzenköchen im Vorfeld schlaflose Nächte. Denn die Michelin-Sterne sind die wohl bekannteste und wichtigste Auszeichnung in der Welt der Spitzengastronomie. Sie entscheiden daher mit über wirtschaftlichen Erfolg und Bekanntheit von Restaurants und Köchen, auch wenn das Kritikerurteil häufig nicht unumstritten ist.
(L. Brown--BTZ)