Indien: Retter finden nach einem Monat erste Leiche in überfluteter Mine
Mehr als einen Monat nach der Überflutung einer illegalen Mine in Indien haben Rettungskräfte die Leiche eines von insgesamt 15 Bergarbeitern gefunden. Die indische Marine teilte am Donnerstag mit, die Leiche sei in einem engen Schacht in etwa 50 bis 65 Metern Tiefe geortet worden. Inzwischen sei die Leiche durch das sogenannte Engbohrloch nach oben gezogen worden; Ärzte sollten demnach die endgültige Bergung überwachen.
Die illegal betriebene Mine im nordöstlichen Bundesstaat Meghalaya war am 13. Dezember überschwemmt worden. Taucher der indischen Marine versuchten seither mehrfach vergeblich, zu den eingeschlossenen Bergleuten vorzudringen. Versuche, das Wasser abzupumpen, scheiterten. "Unser Einsatz dauert an", sagte Katastrophenschutz-Vertreter S. K. Singh nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview.
Den indischen Behörden wird vorgeworfen, nicht schnell genug auf das Unglück reagiert zu haben. Auch der Oberste Gerichtshof forderte eine beschleunigte Rettungsaktion.
Sogenannte Engbohrlöcher sind tiefe, senkrechte Schächte, die in enge Tunnel abzweigen, etwa um Kohle oder andere Substanzen abzubauen. In Meghalaya sind solche Minen seit 2014 verboten, in der Praxis dauert der illegale Bergbau aber an. 2012 waren mindestens 15 Bergleute in einer solchen überfluteten Mine ums Leben gekommen, ihre Leichen wurden nie gefunden.
(K. Petersen--BTZ)