Klägerin gegen R. Kelly wird nach eigenen Angaben von Sänger bedroht
Eine Frau, die den US-Sänger R. Kelly wegen sexueller Vergehen verklagt hat, wird nach eigenen Angaben von dem Musiker bedroht und eingeschüchtert. Ihre Mandantin Faith Rodgers sei nach Einreichung ihrer Klage "Versuchen der Einschüchterung und Vergeltung" durch Kelly ausgesetzt, sagte die bekannte Frauenrechtsanwältin Gloria Allred am Montag vor Journalisten. Auch Rodgers Eltern werden nach eigenen Angaben bedroht.
Die 20-jährige Rodgers wirft R. Kelly unter anderem sexuelle Übergriffe und die wissentliche Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit - einem unheilbaren Herpesvirus - vor. Rodgers sagte auch in der Anfang Januar im US-Fernsehen ausgestrahlten Dokumentation aus, in der mehrere Frauen den Sänger schwer belasten. Rodgers Anwälten zufolge richteten R. Kelly und sein Team nach der Dokumentation eine Facebook-Seite ein, mit der Rodgers und die anderen Frauen diskreditiert werden sollten. Facebook löschte die Seite.
Außerdem schrieb Kelly nach Angaben von Rodgers Team an eine von deren Anwältinnen und erklärte, er wolle medizinische Beweise einfordern, um die Behauptung zu der Geschlechtskrankheit zu überprüfen. Überdies wolle er ihre Version des Geschehenen durch männliche Zeugen anfechten, die unter Eid über das Sexleben von Rodgers aussagen würden. R. Kellys Anwalt Steve Greenberg sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview, der mutmaßliche Brief sei "eine komplette Fälschung".
"Herr Kelly, Sie könnten sich bald in einer Reihe mit Bill Cosby und Harvey Weinstein wiederfinden", sagte Allred mit Blick auf den Schauspieler und den Ex-Produzenten, die wegen sexueller Übergriffe stürzten.
Erste öffentliche Anschuldigungen gegen R. Kelly gab es bereits vor knapp 20 Jahren. Derzeit prüfen Staatsanwaltschaften in verschiedenen US-Bundesstaaten Vorwürfe der Pädophilie und sexueller Übergriffe durch den Sänger, der durch Hits wie "I Believe I Can Fly" weltbekannt wurde.
(P. Hansen--BTZ)